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Andreas Wildfang

© Thilo Rückeis

Geschäftsführer von Realeyz.tv: Auf ein Glas mit Andreas Wildfang

Er bot schon Streaming von Filmen an, als das in Deutschland noch ziemlich unbekannt war. Heute hat der Dienst von Andreas Wildfang bereits 40.000 Abonnenten. Und seine Liebe zum Bild geht zurück bis in seine Kindheit.

Getränke Hoffmann ist schon lange ausgezogen, aber die automatische Schiebetür gibt es immer noch. Wo früher Wasser- und Bierkästen hinein- und hinausgeschoben wurden, wird jetzt Kaffee serviert, "sehr guter Kaffee", sagt Andreas Wildfang, der sich einen Cappuccino bestellt. Die Qualität habe ihn schnell vom Nachmieter überzeugt, inzwischen schaut der 53-Jährige oft mehrmals am Tag vorbei. Er lebt im Kiez und arbeitet auch ganz in der Nähe: als Geschäftsführer von EYZ Media.

Das Unternehmen betreibt einen Streaming-Dienst für Arthouse­Filme: Realeyz.tv. Eine Nische? So würde es Wildfang nicht ausdrücken, "schließlich fallen zehn Prozent aller Produktionen in diese Kategorie". Auf der Plattform läuft zum Beispiel vieles, was auf Festivals gezeigt wurde, im Programm sind außerdem etliche Debüt- und Zweitfilme junger Filmemacher, die Wildfang so gut gefallen, "weil in dieser Phase wenig Kompromisse gemacht werden". Den Streaming-Dienst gibt es seit 2009, damals haben in Deutschland weniger als ein Prozent der Nutzer Gebrauch von Video-on-Demand gemacht, heute sind es rund elf Prozent, in den USA mehr als 40. Realeyz.tv hat 40.000 Abonnenten.

Bilder und Filme haben Andreas Wildfang schon früh begleitet, der Vater arbeitete als Manager beim legendären Kamera-Hersteller Rollei, "zu Weihnachten, Ostern und zum Geburtstag gab es immer eine Kamera". In den 1980ern betrieb er mit anderen das Eiszeit Kino, später kamen das Central und das Xenon dazu – und das Freiluftkino Kreuzberg. Heute bringt er seinen Nutzern die guten Filme nach Hause.

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