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Ein gebürtiger Schweizer in Berlin: Jean-Luc Delay ist Geschäftsführer von Takeda Deutschland.

© Mike Wolff

Jean-Luc Delay, Geschäftsführer von Takeda Deutschland: Ganz oben angekommen

Seit anderthalb Jahren sitzt das Pharma-Unternehmen Takeda an der Spree. Geführt wird es von Jean-Luc Delay, einem gebürtigen Schweizer. Und er ist auf dem besten Weg, Takeda in Europa noch stärker zu positionieren.

Der Weg zu Jean-Luc Delay führt hinauf und: nach draußen. Scheint die Sonne, bittet der Takeda-Deutschland-Geschäftsführer seine Besucher auf die Dachterrasse des schicken Gründerzeitbaus in der Jägerstraße mit freiem Blick auf die Kuppeln des Deutschen und des Französischen Doms am Gendarmenmarkt. Es sei ein Glück, in einem so schönen Umfeld arbeiten zu dürfen, sagt Delay.

Jean-Luc Delay ist oben angekommen. Seit Ende 2012 steht der gebürtige Schweizer an der Spitze von Takeda Deutschland. Bevor er den Schritt nach Berlin machte, war er schon gut 13 Jahre lang fürs gleiche Unternehmen in der Schweiz tätig, seit 2003 als Geschäftsführer der Takeda Pharma in Pfäffikon. Davor bekleidete er verschiedene Positionen in Marketing und Vertrieb bei Janssen, Grünenthal und der Healthcare & Pharma Consulting. Mit jedem Wechsel hat er sich ein Stück weiter hochgearbeitet. Insgesamt blickt der Schweizer auf 26 Jahre Erfahrung in der Pharmaindustrie zurück, die Ausbildung nicht einmal eingerechnet.

Dabei hat Delay während seiner Lehrzeit in einer Schweizer Drogerie auch schon Medikamente verkauft. "Medizin fasziniert mich", sagt Delay. Weil sie "Patienten Lösungen für ihre Krankheiten bringt", deren "Lebensqualität und Lebensfreude erhöht". Delay erzählt von chronisch kranken Patienten, die dank der modernen Medizin am normalen Leben teilnehmen, wieder arbeiten gehen können. Seine Augen leuchten dabei, als wäre er selbst gerade von einer schweren Krankheit geheilt worden.

Im November 2012 ist Delay an die Spree gekommen. Da waren die Möbelwagen gerade weg, kaum ein Tisch oder Stuhl stand an Ort und Stelle. Aber es waren auch erst gut 100 der aktuell 200 Mitarbeiter da. Beschlossen wurde die Standortverlagerung der Deutschland-Zentrale von Aachen nach Berlin noch von Delays Vorgängern. Gemanagt hat sie der 50-Jährige. Delay hat in den letzten anderthalb Jahren aber nicht nur rund 90 neue Leute eingestellt. Er musste vor allem die Fusion mit Nycomed vorantreiben. Durch die Übernahme des Schweizer Pharmaunternehmens konnte der 1781 im japanischen Osaka gegründete Konzern seine Produktpalette erweitern und somit seine Position in den Schwellenländern ausbauen.

Vor allem aber "sind wir durch die Übernahme in Europa sehr stark geworden", sagt Delay. Vorher habe man hier eine "untergeordnete Rolle gespielt". Insgesamt ist Takeda seither in 70 Ländern präsent. Mit einem Umsatz von rund 15 Milliarden Euro und 30.000 Mitarbeitern ist es das zwölftgrößte Pharmaunternehmen weltweit. Der Konzern unterhält 21 Forschungsstätten in der ganzen Welt und 27 Produktionsstätten in 18 Ländern. Zwei davon stehen in Deutschland: Im baden-württembergischen Singen produzieren 720 Mitarbeiter Medikamente für den Weltmarkt, im brandenburgischen Oranienburg 600. Insgesamt arbeiten hierzulande 1.700 Menschen für Takeda. Deutschland gilt, so Delay, als einer der wichtigsten Standorte mit "erheblichem Ausbaupotenzial für die Zukunft". [...]

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Sabine Hölper

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