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Serie Wendekalender: 30. Oktober 1989

Der „Schwarze Kanal“ hat ausgesendet. Die SED blickt jetzt direkt aufs Volk

Der Schwarze Kanal des DDR-Fernsehens wird eingestellt. Karl-Eduard Schnitzler gibt das Ende selber bekannt und stellt fest, dass es nichts an seiner klassenkämpferischen Einstellung gegen den Kapitalismus und seinem Respekt für die „größten Leistungen eines sozialistischen Staates auf deutschem Boden“ ändere. Demonstranten fordern seine Ablösung als Chefkommentator des DDR-Fernsehens. Der Schlachtruf: „Schnitzler in die Muppet-Show“.

Der neue DDR-Staatschef Egon Krenz wendet sich an sein Volk. Die SED habe sich jetzt der Realität angenommen und „ihr Gesicht voll dem Volke zugewandt“. Die DDR erlebe einen „revolutionären Aufbruch tiefgreifender Veränderungen für mehr Sozialismus und Demokratie“. Zum Volk der DDR gehörten aber auch Angehörige der Armee, der Polizei und anderer bewaffneter Kräfte, die dafür sorgten, „dass an der Trennlinie zwischen Sozialismus und Kapitalismus in jeder Minute Normalität herrscht“.

Das Fraunhofer-Institut will in West-Berlin einen neuen Elektronenspeicherring für die Forschung bauen, weiß aber noch nicht, wo. Im Gespräch für „Bessy II“ sind die Gartenarbeitsschule in Wilmersdorf und ein Parkplatz. Bessy II wird schließlich in Adlershof gebaut. 1998 ist Einweihung für das 200-Millionen-Mark-Projekt. loy

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