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Serie Wendekalender: 5. Juni 1989

Die Anwohner der Lietzenburger Straße kämpfen gegen ein Aussiedlerheim

In der West-Berliner City hat sich die „Notgemeinschaft Lietze“ gebildet, um gegen die Umwandlung des Billighotels „arosa aparthotel“ in ein Aussiedlerheim zu protestieren.

Der Charlottenburger Wirt Gunther Lahl vom Künstlertreff „Spitze“ erklärt: „So etwas darf nicht in Berlins zweitwichtigstes touristisches Zentrum.“ Zwar sei die Gegend rund um die Lietzenburger Straße „etwas vergammelt durch die Puffs hier“, aber gerade deshalb vor allem bei Touristen mit schmalem Geldbeutel sehr beliebt.

Das „aparthotel“ mit seinen 90 Zimmern und insgesamt 22 Angestellten hat eine Räumungsklage erhalten und muss zum 30. Juni ausziehen. Künftig sollen 343 Aussiedler, teilweise Familien mit Kindern, in dem Gebäude unterkommen. Die bisherigen Notunterkünfte für Aussiedler aus Polen und der Sowjetunion sowie Übersiedler aus der DDR platzen derzeit aus allen Nähten. Es wurden schon Wohnwagen und Container auf leer stehenden Grundstücken aufgestellt.

Auf dem Landwehrkanal ist diesen Sommer ein Sauerstoffschiff unterwegs, um das Fischsterben zu lindern. Regenfälle im Spreewald hätten die übliche Schmutzfracht aus dem Osten vergrößert, erklärte die Umweltverwaltung in West-Berlin. loy

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