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3:0-Sieg gegen Irland: Deutschland fährt zur WM-Endrunde nach Brasilien

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft fährt im kommenden Sommer nach Brasilien. Nach dem 3:0-Sieg am Freitagabend gegen Irland steht das Team von Joachim Löw vorzeitig als Gruppensieger in der Qualifikation fest.

Alemanha e na Copa! Ja, Deutschland ist dabei, wenn im kommenden Sommer die Fußball-Weltmeisterschaft ausgespielt wird. Das ist kaum mehr als eine Vollzugsmeldung, aber sie wurde von 46 237 Zuschauern im kalten Nieselregen von Köln mit einer Begeisterung gefeiert, wie sie dem WM-Gastgeber Brasilien angemessen war. Zur Qualifikation für die Copa reichte im vorletzten Qualifikationsspiel ein 3:0 (1:0)-Sieg über die ultradefensiven Iren. Sami Khedira von Real Madrid, André Schürrle vom FC Chelsea und der jüngst zum FC Arsenal nach London gewechselte Mesut Özil schossen die Tore.

Bei gefühlt 90 Prozent deutschem Ballbesitz erübrigen sich ernsthafte Diskussionen über die Berechtigung des Sieges. Aber die altbekannten Unsicherheiten in der Abwehrarbeit, sie blieben auch in Köln nicht aus. Und es gab sogar ein paar Schreckmomente. Einmal rutsche Torhüter Manuel Neuer bei einem Ausflug Richtung Mittellinie am Ball vorbei und hatte Glück, dass nichts weiter passierte. Dann traf der Ire Ciaran Clark kurz vor der Pause per Kopf die Latte. Und schon ganz am Anfang durfte sich Kevin Doyle durch den deutschen Strafraum wurschteln und aus halblinker Position knapp am Tor vorbei schießen. „Wir haben zu Null gespielt, das ist gut, aber es bleibt einer unserer Schwerpunkte, die Abwehr zu stabilisieren“, sagte Bundestrainer Joachim Löw.

Es war ein irisches Abwehrbein, das den Deutschen die Führung ermöglichte. Sami Khediras Schuss aus 20 Metern hätte Torhüter David Forde kaum vor Probleme gestellt, er war schon auf dem Weg in die rechte Ecke und musste dann hilflos mit anschauen, wie der von Clark abgefälschte Ball in die Mitte des Tores trudelte. Da war noch keine Viertelstunde gespielt.

Es hätte schlechter beginnen können gegen die grüne Wand auf dem grünen Rasen von Köln-Müngersdorf. Die Iren blieben auch nach dem frühen Rückstand bei ihrer humorlosen und auf totale Defensive reduzierten Taktik. Zaghafte Angriffsbemühungen, wenn man sie denn so nennen darf, wurden allenfalls durch weit nach vorn gepeitschte Bälle unternommen.

Große Spielkunst lässt sich unter diesen Bedingungen schwerlich zur Vorführungen bringen, sie war auch nicht gefragt. Was zählte, war der Sieg. Und die über die vergangenen Jahre antrainierte Selbstsicherheit, denn 90 Minuten gegen einen auf Zerstörung und gelegentliche Konter dressierten Gegner wollen erst einmal heruntergespielt werden. „Es ist ja nicht verboten, defensiv gegen uns zu spielen. Dann ist es an uns, diese Aufgabe zu lösen und ich denke, das haben wir heute gut gemacht“, sagte Thomas Müller.

Das Spiel verlangte einiges an Geduld von der deutschen Offensive, sie wurde gar nicht so unerwartet angeführt von Mesut Özil als falscher Neun, eingerahmt von Thomas Müller und André Schürrle als Überraschungsgast auf dem linken Flügel. Der Mönchengladbacher Max Kruse schaute von der Bank zu und kam dann doch noch zu seinem Debüt in einem Pflicht-Länderspiel, als er kurz vor Schluss für Khedira eingewechselt wurde.

Schürrle hatte die zweite gute Torchance, nach Philipp Lahms schöner Flanke machte er beim Kopfball alles richtig, der irische Torhüter bei seiner Parade allerdings auch, wie auch kurz darauf bei Müllers Schuss aus der Distanz. Die nächste Großchance versemmelte Bastian Schweinsteiger, als er frei und in zentraler Position den Ball nicht richtig traf.

In der zweiten Halbzeit lockerten die Iren den Riegel ein wenig, aber eben nur ein wenig. Schürrle schoss erst knapp vorbei und dann nach großartigem Pass von Toni Kroos endlich das befreiende zweite Tor. In der Nachspielzeit gelang Özil nach einem fein herausgespielten Konter noch das 3:0. Da war der Großteil des Kölner Publikums schon mit rhythmischem Klatschen und „Deutschland olé“-Rufen beschäftigt. Alemanha e na Copa!

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