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Joachim Löw braucht in seinem System keinen klassischen Stürmer mehr.

© dpa

Nationalmannschaft: Bundestrainer Löw verzichtet weiter auf Kießling

Für Leverkusens Torjäger Kießling bleibt die Tür zur Nationalelf zu. Bundestrainer Löw setzt gegen Kasachstan im Sturm auf Klose und Gomez - sein Plan B lautet „kleine Spieler“ wie Götze, Özil, Reus.

Die Tür für Stefan Kießling bleibt zu. Trotz des erneuten Ausfalls von Miroslav Klose hat Bundestrainer Joachim Löw auf dem Weg zur Fußball-WM 2014 keine Verwendung für den Bundesliga-Topstürmer. Mehr noch: Der Bundestrainer sprach dem 29-jährigen Leverkusener bei der Nominierung seines 23-Mann-Kaders für den Qualifikations-Doppelpack gegen Kasachstan sogar unverblümt die Klasse für höchste Aufgaben ab – trotz 16 Saisontoren.

„Manchmal wird die Luft international dünner als in der heimischen Liga“, sagte Löw am Donnerstag in Frankfurt und stellte in Richtung Brasilien fest: „Ich setze auf Klose und Gomez. Wir können nicht vier oder fünf Keilstürmer in den Kader nehmen bei einem Turnier.“

Beim Ziel, die „sechs fest eingeplanten Punkte“ gegen Kasachstan am 22. März in Astana sowie vier Tage später in Nürnberg einzufahren, vertraut Löw auf alternative Lösungen zu Kießling im Angriff: Neben der klassischen Variante mit Bayern-Torjäger Mario Gomez will der Bundestrainer weiter das spanische Modell mit einem verkappten Stürmer wie Mario Götze, Mesut Özil oder Marco Reus forcieren. Die Zukunft vorne heiße „kleine Spieler, die auf ganz engem Raum großen, unbeweglichen Gegenspielern das Leben schwer machen“. Da verfüge er in seinem Aufgebot „vorne im Zentrum über genügend Qualität“.

Womöglich wird Löw schon auf dem Kunstrasen in Astana, das schon beim 0:0 im November in den Niederlanden erprobte System wiederholen. Hier müsse der Ball in den Fuß gespielt werden. „Reus, Götze, Özil sind Spieler, die auch immer in den Abschluss kommen. Da muss nicht unbedingt ein Zentrumsstürmer auf dem Platz stehen. Das muss man als Variante durchspielen. Die Zukunft heißt nicht immer bulliger Stürmer“, erläuterte der Trainer-Visionär Löw.

Reus ist aber beim ersten Spiel nach drei Gelben Karten gesperrt. Dafür kann Löw wohl mit Lukas Podolski planen, der bei Arsenals 2:0-Sieg beim FC Bayern wegen einer Fußverletzung fehlte. „Ich habe mit Lukas telefoniert. Er sagt, es sieht soweit gut aus.“ Klarheit soll am Wochenende herrschen.

Auch in der Abwehr nominierte Löw keinen Ersatzmann für den am Sprunggelenk verletzten Dortmunder Mats Hummels. Benedikt Höwedes und Jérome Boateng werden um den Platz im Zentrum neben dem gesetzten Per Mertesacker kämpfen, kündigte Löw an. Prominentester Rückkehrer ist Vizekapitän Bastian Schweinsteiger, der beim 2:1-Sieg zum Jahresauftakt in Frankreich ebenso gefehlt hatte wie das Dortmunder Trio Götze, Reus und Schmelzer. Schweinsteiger steht vor seinen Länderspielen 98 und 99. (dpa)

Tor: Adler, Neuer, Zieler.

Abwehr: Boateng, Höwedes, Lahm, Mertesacker, Schmelzer, Westermann.

Mittelfeld: Lars Bender, Sven Bender, Draxler, Götze, Gündogan, Khedira, Kroos, Müller, Özil, Podolski, Reus, Schweinsteiger, Schürrle.

Angriff: Gomez.

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