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Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Präsident Theo Zwanziger.

© dpa

Nationalmannschaft: Löw bleibt Bundestrainer

Neun Tage nach dem Ende der Fußball-WM wird Joachim Löw seinen auslaufenden Vertrag als Bundestrainer um zwei Jahre verlängern. Das hat der Deutsche Fußball-Bund gegenüber dem Tagesspiegel bestätigt.

Fußball-Deutschland jubelt - Joachim Löw will seine noch ungekrönten jungen "WM-Champions" bei der EM 2012 zum ersehnten Titelgewinn führen. "Die Motivation ist extrem hoch, diese Mannschaft weiterzuentwickeln und weiterzuführen", verkündete der Bundestrainer nach seiner Vertragsverlängerung bis 31. Juli 2012. "Wir haben eine sehr, sehr gute Basis. Wir sehen viel Potenzial", erklärte der 50-Jährige, der den WM-Dritten seit dem Sommer 2006 als Cheftrainer anführt.

"Es ist kein Selbstläufer", mahnte allerdings Oliver Bierhoff mit Blick auf das nächste große Turnier in Polen und der Ukraine. Auch der 42 Jahre alte Teammanager hatte kurz vor einer Pressekonferenz am Dienstagmittag in der Frankfurter DFB-Zentrale seine Unterschrift unter den neuen Vertrag gesetzt. Die gesamte sportliche Leitung, die durch Co-Trainer Hans-Dieter Flick und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke komplettiert wird, bleibt bis zum Turnier in Polen und der Ukraine zusammen. "Man hat gespürt, dass alle mit großer Freude auf die nächsten beiden Jahre schauen", sagte Löw zufrieden.

DFB-Präsident Theo Zwanziger lobte ebenso wie Löw die "sehr unkomplizierten Gespräche" nach der noch zu Jahresbeginn unter lautstarkem Getöse geplatzten vorzeitigen Verlängerung mit der sportlichen Leitung. "Wir haben den Bundestrainer, der zu dieser Mannschaft passt", erklärte Zwanziger. "Lieber Joachim Löw, lieber Oliver Bierhoff, ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit", ergänzte der DFB-Chef feierlich. Die Weiterverpflichtung von Löw könne auch "Einfluss" darauf haben, ob er sich auf dem Verbandstag im Oktober erneut als Präsident zur Wahl stelle. "Aber es ist nicht entscheidend. Ich beginne jetzt mit dem Nachdenken", sagte Zwanziger.

Verlängerung zu "moderaten Bedingungen"

Der Verbandschef sprach von einer Verlängerung zu "moderaten Bedingungen". Mit der Schnelligkeit der über das Wochenende festgezurrten Vertragsverlängerung wollten beide Seiten auch beweisen, dass ihr Verhältnis nach den Zerwürfnissen zu Jahresbeginn wieder intakt ist. "So schnell geht es, wenn man Vertrauen zueinander hat", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Am Samstagmittag hatte Löw sein grundsätzliches Ja-Wort an den DFB übermittelt.

Beide Seiten sind bei den neuen Verhandlungen aufeinander zugegangen. Ein großer Konfliktpunkt wurde in der Zusammenarbeit mit DFB-Sportdirektor Matthias Sammer beseitigt. Bierhoff gibt die Verantwortung für den administrativen Bereich der U 21-Auswahl an Sammer ab. Zwanziger nannte das "eine große Geste" von Bierhoff. Er machte zugleich Sammer klar, dass die sportliche Verantwortung in letzter Konsequenz bei Löw liegt. "Der Chef unter den sportlichen Führern ist immer der Bundestrainer", sagte Zwanziger. Löw betonte: "Die Arbeitsbedingungen beim DFB sind optimal für uns."

Bereits am 11. August, neun Tage vor dem Start der Bundesliga, steht das nächste Länderspiel in Kopenhagen gegen Dänemark auf dem Programm. Ob dann wieder Michael Ballack als Kapitän die DFB-Elf anführen wird oder der Münchner Philipp Lahm wunschgemäß über die WM hinaus der neue Anführer bleiben darf, ließ Löw offen. "Heute ist nicht der Zeitpunkt, über diese Frage zu sprechen", sagte er. (Tsp/dpa)

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