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Passt es? Bundestrainer Joachim Löw verhandelt noch mit dem DFB.

© dpa

Nationalmannschaft: Mit Löw in die Verlängerung

Der DFB will mit Bundestrainer Joachim Löw und seinem Leitungsteam über die Weltmeisterschaft 2014 hinaus bis 2016 weiterarbeiten.

Kaum hat die deutsche Fußballnationalelf mit dem 3:0-Sieg über Österreich die Defensivdebatte in den Hintergrund geschoben, da droht ihr eine neue Debatte. Es geht um das fast schon nervige Thema der möglichen Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw und seinem Team. Seit Wochen wabert das Thema durch die Öffentlichkeit. „Wir Spieler konzentrieren uns auf die WM. Was mit diesen Verträgen ist, ist für die Mannschaft nicht interessant“, sagte etwa Philipp Lahm leicht gereizt. Der Mannschaftskapitän war direkt im Anschluss an das Österreichspiel darauf angesprochen worden, wie wichtig jetzt eine Verlängerung mit Löw wäre.

Tatsächlich ist in den Tagen von München Bewegung in die Angelegenheit gekommen. So bestätigte Wolfgang Niersbach ernste Gespräche über einen neuen Vertrag für Löw und Co. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bezeichnete eine Fortsetzung der Zusammenarbeit über 2014 hinaus bis 2016 als „naheliegend“. Man wolle jetzt die faktische Qualifikation der Mannschaft für die WM 2014 abwarten, was unter günstigen Umständen schon mit einem Sieg auf den Färöern eintreten könnte.

Unterdessen hat auch Löw selbst bestätigt, dass sein Berater Harun Arslan mit DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock gesprochen und dabei „zwei bis drei Eckdaten festgelegt“ habe. Fakt ist, dass die laufenden Verträge für Löw, Manager Oliver Bierhoff, Assistenzcoach Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke im Sommer 2014 auslaufen. DFB-Präsident Niersbach strebt wieder eine Paketlösung an. „Das ist naheliegend, dass man in der Konstellation weitermacht, wenn es sich so bewährt hat“, sagte Niersbach.

Seit 2006 verantwortet das Quartett das deutsche Nationalteam. Immer wieder hat Niersbach seine Sympathien geäußert, den Weg mit den Vieren weiter gehen zu wollen. Jetzt hat er das Tempo angezogen. Angeblich wolle er damit verhindern, dass die sportliche Leitung mit ungeklärten Vertragsverhältnissen in das Endrundenturnier in Südamerika geht. Der Verband hat da unterschiedliche Erfahrungen gemacht. 2008 hatte der DFB mit Löw und seinem Team noch vor der EM verlängert, 2010 erst nach der WM in Südafrika. Löw hatte kürzlich erst die Bedeutung einer Vertragsverlängerung heruntergespielt und dabei erwähnt, dass er es nicht als störend empfand, ohne geklärte Verhältnisse in das Turnier in Südafrika gegangen zu sein. Auch die Mannschaft habe das Thema nicht weiter belastet.

Ganz unabhängig vom Vertragsstand wird ohnehin das Abschneiden bei der Endrunde in Brasilien über die Zukunft des Bundestrainers entscheiden. Berichte über mögliche, beidseitige Ausstiegsklauseln samt Abfindungsleistungen in den neuen Verträgen machen längst die Runde. Sollte Löw im kommenden Jahr erneut den Titel verpassen, wird er wohl von sich aus den Weg für einen Neubeginn frei machen.

Ganz sicher ausscheren wird Löws Kotrainer Hansi Flick. Der 48-Jährige gilt als Wunschkandidat des DFB und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für den vakanten Posten des DFB-Sportdirektors. „Hansi Flick ist ein Mann von hoher Kompetenz, der die ganzen Strukturen und Leute kennt. Er bräuchte keine Einarbeitungszeit“, sagt Niersbach. Ein früheres Abzweigen Flicks auf den Posten, den Robin Dutt aufgegeben hat, sei aber nicht geplant. „Die Vier, die die Qualifikation souverän bewältigt haben, sollen auch die Verantwortung für die WM tragen“, sagte Niersbach.

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