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Thema

Nationalsozialismus: Historischer Schwerpunkt

Ein Überlebender besucht am Dienstag das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz zum Gedenken an die Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren.

Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz haben am Dienstag zum Gedenken an die Befreiung durch die Rote Armee vor 70 Jahren an einer Stelle Rosen niedergelegt, an der damals Tausende Häftlinge erschossen wurden.

Der Auschwitz-Prozess von 1963. In Frankfurt am Main standen damals 20 frühere SS-Offiziere vor Gericht.

Dieser NS-Prozess ist jetzt wohl der letzte, heißt es in Deutschland jedes Mal. Doch so viele Ermittlungsverfahren wegen des nationalsozialistischen Massenmords an den Juden gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Bundesweit ermitteln Staatsanwaltschaften gegen mehr als ein Dutzend Wachleute aus dem Vernichtungslager Auschwitz.

Von Claudia von Salzen
Mit einem solchen Motiv des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau wirbt das Simon-Wiesenthal-Zentrum auf seinem neuen Plakat zur Operation Last Chance.

Mit einer Plakataktion wirbt das Wiesenthal-Zentrum um Hinweise auf Mittäter des Holocaust. Weil die bisherigen Bemühungen ernüchternd waren, versucht es der Leiter des Zentrums nun mit einem Kopfgeld von 25 000 Euro. Dadurch erhofft er sich Bewegung, bevor die letzten Täter gestorben sind.

Von Claudia von Salzen
Menschenauflauf während des Boykotts am Tauentzien in Berlin vor dem Schuhhaus Leiser, dessen Eigentümer jüdisch war. Im Fenster hängen Plakate „Kauft nicht bei Juden“.

Am 1. April 1933 boykottierten die Nazis jüdische Geschäfte. Zwar missbilligten viele die Aktion - doch jüdische Deutsche erlebten den Boykott als den Zusammenbruch von Sicherheit. Einer aber versuchte, die Stigmata ins Gegenteil zu verkehren.

Warschauer Ghetto, April 1943. SS-Männer rekrutieren Arbeitskräfte aus einer Gruppe jüdischer Gefangener. Für eine Enzyklopädie der Lager dokumentieren Forscher des Washingtoner Holocaust Museums „jeden einzelnen Ort, an dem jemand festgehalten wurde“.

42 500 NS-Lager: Deutsche Historiker diskutieren die neuen Zahlen vom Holocaust Memorial Museum in Washington. Sie machen die "Allgegenwart" der Lager sichtbar. Doch in der Lagerforschung gibt es noch viele Lücken.

Von
  • Tilmann Warnecke
  • Amory Burchard
Im Einzelnen wurden allein 980 Konzentrationslager gezählt. Im Bild: Buchenwald.

Bisher war bekannt, dass die Nazis im Dritten Reich etwa 7.000 Lager und Ghettos errichtet hatten. Eine amerikanische Studie zeigt nun ganz andere, erschütternde Zahlen auf: Es soll sechsmal mehr Nazi-Zwangslager geben haben als bisher bekannt.

Von Bernhard Schulz
Erzwungen. Wehrmachtssoldaten eines Exekutionskommandos lassen sowjetische Partisanen im Zweiten Weltkrieg ihr eigenes Grab ausheben. An den Massenverbrechen des NS-Regimes in der Sowjetunion waren auch einige Verschwörer des 20. Juli beteiligt. 

Die Ausstellung der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand beschönigt die Biografien einiger Militärs. Ihre Überarbeitung ist überfällig, fordert unser Autor.

Volkskörper. Akt von Heinz von Perckhammer 1940.

Noch in den zwanziger Jahren war Deutschland der sexuell liberalste Ort der Welt, bei den Nazis galt dann das Ideal des heterosexuellen Ariers: Die New Yorker Starforscherin Dagmar Herzog spricht in Berlin über die „Paradoxien der sexuellen Liberalisierung“ im 20. Jahrhundert.

Von Sarah Schaschek