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Die Kreuzkirche in Berlin Pankow.

© Kitty Kleist-Heinrich

Flirten in Pankow: Partnersuche in der Vorstadtidylle

Perfekt für die Partnersuche: Berlin Pankow - Vorstadtcharme, Natur und eine Prise Nostalgie.

Für den Stadtteil Pankow spricht viel: das viele Grün, die imposanten Gründerzeitbauten, das harmonische Nebeneinander von Alt und Neu. Nur der Fluglärm, den der Betrieb in Tegel verursacht, stört die Idylle ein wenig. Damit hätte längst Schluss sein sollen, aber weil der Großflughafen BER vermutlich erst am Sankt-Nimmerleinstag fertig wird, summt und brummt es fröhlich weiter am Himmel über Pankow. Die Bewohner nehmen das mit Gleichmut hin. Angeblich würde man den Lärm nach einer Weile nicht mehr bemerken.

Beverly Hills von Berlin

Kaum ein Berliner Stadtteil hat eine so wechselvolle Geschichte vorzuweisen wie Pankow. Früher wohnte hier die SED-Elite: Walter Ulbricht, Otto Grotewohl, Erich Honecker. Heute ist die Gegend mit ihren knapp 57.000 Einwohnern Rückzugsort für Künstler, Akademiker, Intellektuelle. Christa Wolf lebte bis zu ihrem Tod 2011 hier, Monika Maron und Volker Braun tun es nach wie vor. Mitunter begegnet man dem früheren Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf seinem Fahrrad oder der Schauspielerin Jasmin Tabatabai mit ihren Kindern. Die fasste die Vorzüge Berlin-Pankows in einem Interview mit der „Zeit“ einst wie folgt zusammen: „Mir gefällt, dass das hier etwas Unfertiges hat. Die krummen Straßen, die verwilderten Gärten, die riesigen alten Bäume.“ Und Harald Martenstein bezeichnet die Gegend gar als „Beverly Hills von Berlin“ und attestierte ihr entsprechenden Vorstadtcharme. Wie das gemeint war? Vermutlich nett, wie ein kurzer Rundgang vor Ort nahe legt.

Flirten in familienfreundlicher Umgebung

Zugegeben: Junge, flirtwillige Menschen werden als erstes nicht unbedingt an Berlin-Pankow denken, wenn sie ihre Freizeitaktivitäten inklusive Flirtabsichten planen. Doch auch der gemeinhin als familienfreundlich geltende Stadtteil hat Ecken, in denen man auf Partnersuche in Berlin keine Komplexe bekommen muss und sich sogar berechtigte Hoffnungen darauf machen kann, jemanden kennenzulernen. Wahr ist nämlich, dass Menschen vorm Kinderkriegen und Familiengründen erst mal jemanden treffen müssen, mit dem sie diesen Traum verwirklichen können. Und denen begegnet man eben auch in Pankow.

Berlin-Pankows unentdeckte Potentiale: Die ultimativen Geheimtipps

Wo lernt man Leute kennen?

Als Ort zum Flirten und Kennenlernen wird Berlin-Pankow gemeinhin unterschätzt. Wir finden: zu Unrecht. Hier fünf Tipps:

10. August 1987 Die vier „Tugendwächter“ an der Fassade des Pankower Rathauses (unser Bild ist aus dem Jahr 2007) sind nun wieder komplett. Die im Krieg zerstörte Figur „Bürgerehre“ wurde rekonstruiert und in die verwaiste Nische rechts oberhalb des Eingangsportals gehievt. Dort leistet sie den im Original erhaltenen Figuren „Bürgerfleiß“, „Gerechtigkeit“ und „Mildtätigkeit“ wieder Gesellschaft. Zahlreiche Schaulustige haben sich zur Montage der zwei Tonnen schweren Sandsteinfigur eingefunden, wie die Berliner Zeitung berichtet. Die Sinnbilder zieren das Rathaus Pankow seit dessen Fertigstellung im Jahr 1903. Der 14. internationale Linguisten-Kongress wird in Ost-Berlin eröffnet. Rund 1600 Sprachwissenschaftler aus 64 Ländern sind vertreten, darunter auch aus Westdeutschland. Sie befassen sich laut Ost-Presse vor allem mit dem Verhältnis von Sprache und Denken sowie mit der Bedeutung der Sprache für die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung. Doch der erste Tag ist dem Thema „Wilhelm von Humboldt und die moderne Sprachwissenschaft“ gewidmet.
10. August 1987 Die vier „Tugendwächter“ an der Fassade des Pankower Rathauses (unser Bild ist aus dem Jahr 2007) sind nun wieder komplett. Die im Krieg zerstörte Figur „Bürgerehre“ wurde rekonstruiert und in die verwaiste Nische rechts oberhalb des Eingangsportals gehievt. Dort leistet sie den im Original erhaltenen Figuren „Bürgerfleiß“, „Gerechtigkeit“ und „Mildtätigkeit“ wieder Gesellschaft. Zahlreiche Schaulustige haben sich zur Montage der zwei Tonnen schweren Sandsteinfigur eingefunden, wie die Berliner Zeitung berichtet. Die Sinnbilder zieren das Rathaus Pankow seit dessen Fertigstellung im Jahr 1903. Der 14. internationale Linguisten-Kongress wird in Ost-Berlin eröffnet. Rund 1600 Sprachwissenschaftler aus 64 Ländern sind vertreten, darunter auch aus Westdeutschland. Sie befassen sich laut Ost-Presse vor allem mit dem Verhältnis von Sprache und Denken sowie mit der Bedeutung der Sprache für die gesellschaftliche Bewusstseinsbildung. Doch der erste Tag ist dem Thema „Wilhelm von Humboldt und die moderne Sprachwissenschaft“ gewidmet.

© Rückeis

Schlosspark Pankow. Zwischen knorrigen Eichen und dicken Birken steht das Schloss Schönhausen und leuchtet in zartem Altrosa. Lange vor der Sanierung drehten Rammstein hier Szenen zu ihrem Video „Du riechst so gut“, heute geben sich Paare im Festsaal des barocken Gebäudes gern das Ja-Wort. Wer noch nicht soweit ist, kann auch einfach nur in Begleitung durch den Park spazieren, an der Panke entlang.

Sommerbad Pankow. Seit in und um Berlin gefühlt an jeder Ecke gebaut wird, kann man sich die Fahrt zu den Seen im Umland getrost sparen. Statt Nerven und Zeit zu verschwenden besser gleich den sonnigen Nachmittag im Sommerbad Pankow verbringen. Hier gibt es drei große Becken und eine Kinderplansche, und Sprungtürme bieten dem balzbereiten Mann Gelegenheit, sich ein bisschen wie der Typ aus der „Cliff“-Werbung fühlen zu können. Wenn die Performance auf dem Brett stimmt, ist Aufmerksamkeit garantiert.

Biergarten Willner Brauerei. Lange Zeit befand sich das historische Brauerei-Gelände an der Berliner Straße 80-82 in einem Dornröschenschlaf. Mittelmäßig engagierte Trödelhändler okkupierten das Brauereihaus, ansonsten tat sich nicht viel. Das ist seit kurzem anders. Die abgeschrammelten Antiquitäten sind weg, statt dessen gibt es nun Ausstellungen, Kunstinstallationen und Führungen durch das Areal. Und einen Biergarten, der noch nicht so überlaufen ist wie der Prater in Prenzlauer Berg. Das hat den positiven Effekt, dass die Schlange am Ausschank vergleichsweise überschaubar ist. Die Zeit, die man am Anstehen spart, lässt sich prima in ein nettes Gespräch mit dem Tischnachbarn investieren.

Klub der Republik. Als der Laden seinen alten Standort in Berlin-Prenzlauer Berg wegen eines geplanten Neubauprojekts verlassen musste, gab es viele Proteste. Clubsterben! Gentrifizierung! Grassierendes Yuppietum! Mit Schlagworten wie diesen ging das Stammpublikum des Klubs der Republik auf die Straße. Und an der Fassade des Gebäudes prangte kurz vor der Schließung ein Plakat: „Erst wenn die letzte Eigentumswohnung gebaut, der letzte Klub abgerissen, der letzte Freiraum zerstört ist, werdet ihr feststellen, dass der Prenzlauer Berg die Kleinstadt geworden ist, aus der ihr mal geflohen seid.“ Und heute? Scheint das fast vergessen, denn die Betreiber haben in Pankow, auf dem Gelände der Willner Brauerei ein neues Zuhause gefunden. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das bürgerliche Pankow einem vertriebenen Club Asyl gewährt.

Café Vilja. Schlichte Tische und Stühle aus Holz, Schirmlampen im Industriedesign, zum Teil unverputzte Wände. Die Einrichtung im Café Vilja besticht durch ihre Klarheit und Einfachheit. Darüber hinaus gibt es hier sehr guten Kaffee und italienische Panini. Das hat sich mittlerweile rumgesprochen, und so entwickelt sich der Laden allmählich zu einem beliebten Treffpunkt im Kiez. Wer Glück hat und in den späten Nachmittagsstunden an einem der Tische draußen sitzt, kann sogar Füchse über die Straße huschen sehen. Gesprächsstoff mit dem Flirtpartner gibt es so automatisch.

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