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Kunst, Mensch,Architektur. Für Hana Streicher, Restauratorin, gehört das in Mies van der Rohes Museum zusammen. Seit 30 Jahren arbeitet sie hier und schwärmt immer noch von dem Haus.

© Kitty Kleist-Heinrich

Die Neue Nationalgalerie vor der Renovierung: Gut abgehangen

An edles Holz hat Mies van der Rohe gedacht. An Personenaufzug und hohe Türen nicht. Und überhaupt sollte die Neue Nationalgalerie auf Kuba stehen. Jetzt wird das Museum renoviert. Wie eine Architektur-Ikone Menschenleben prägt.

Ist das nun multifunktional modern oder bloß die Moderne? Die Sekretärin kriecht zum Abspülen der Kaffeetassen in den Wandschrank des Direktorenzimmers, weil der Architekt keine Teeküche eingeplant hat. Aber diese Zeiten werden bald vorbei sein.

Die Zeiten werden vorbei sein, in denen Bilder, die vom Depot in die Werkstatt sollen, mitten durch die laufende Ausstellung getragen werden müssen.

Die Zeiten werden vorbei sein, in denen die Mitarbeiter die Toiletten lange spülen müssen, weil die alten Rohre so viel Durchlauf brauchen.

Wer bislang über Mies van der Rohes Neue Nationalgalerie sprach, meinte die Architekturikone. Diesen Tempel samt Säulen. Doch wer weiß schon, was es bedeutet, einen Teil des Lebens in diesen Räumen zu verbringen? Täglich in der Moderne ein und aus zu gehen? Das gefühlt kleinste Museums-Team der Welt weiß es, ein knappes Dutzend, es schwärmt und es flucht. Es präsentierte in den vergangenen Jahren die Sammlung, plante die Ausstellungen, kümmerte sich um den Verleih der Schätze, schickte Klimaprotokolle und Facility Reports an Sammler und Museen, schloss Versicherungen ab und plant nun für die Generalsanierung durch David Chipperfield den Umzug der Kunst in diverse Depots.

Mies van der Rohe hat die Mitarbeiter in das Untergeschoss gesetzt, direkt neben die Lager. Dort bilden sie das Wurzelgeflecht der Moderne in Berlin. Ihre Ansichten sind unerhört. Wenn das Museum in neun Tagen für mehrere Jahre schließt, wird es nie wieder so sein wie zuvor. Mit dem Beginn der Generalsanierung geht eine Ära zu Ende.

Also, die LKW-Rampe hinunter, dann die Tür, die Wache, der Summer, die Stechuhr. Geradeaus ginge es direkt in die unteren Ausstellungshallen, rechts zu den Depots, links jedoch, in Richtung Skulpturengarten, arbeiten entlang eines langen Gangs die Mitarbeiter.

Entworfen für die Tropen. Aber Berlin ist nicht Santiago de Cuba

„Schattig“, sagt Luise Seppeler und zieht ihre Strickjacke enger. „Für die Tropen entworfen.“ Allein der Dachüberhang! Es ist nun der achte Winter, in dem die Registrarin Luise Seppeler ihre Strickjacken enger zieht – und im Sommer bringt sie sich Strumpfhosen mit. So eingewickelt kümmert sie sich um die Ausleihe der Werke der Sammlung an andere Museen, aber auch an das Kanzleramt, die Ministerien und Botschaften. Wie in allen Büros des Mies’schen Souterrains klemmt auch in diesem das Fenster direkt unter der Decke und zieht den Blick in den Berliner Himmel. Direkt unter dem Fenster hängt nach Art der Moderne auf zwei Metern Höhe die Heizung. Sie wurde bald nach der Eröffnung eingebaut, weil Berlin nicht Santiago de Cuba ist.

Denn das, was oben seit 1968 unter dem Namen Nationalgalerie gefeiert wird, ist ja eigentlich die Lobby eines Firmensitzes, der nach den Plänen von Mies van der Rohe auf Kuba hatte stehen sollen. Der Ursprungsentwurf war für die Firma Bacardi gedacht – aber die Revolution kam ihnen dazwischen. Als die Familie plötzlich flüchten musste, hatte der Architekt einen Entwurf übrig, den er dann in Berlin anbringen konnte. Mies hatte ja Ideen im Kopf, völlig unabhängig von einem Bauherren.

Joachim Jäger, der Leiter.
Joachim Jäger, der Leiter.

© Kitty Kleist-Heinrich

Heidi Schwarz, Sekretärin, gelernte Augenoptikerin, hat in den Beinen, was Mies nicht im Kopf hatte: Den Weg zur Teeküche. Sie läuft also von ihrem Büro ganz hinten los über den grauen Teppich, vorbei an dem Büro der Registrarin Luise Seppeler, vorbei am Büro des Leiters Joachim Jäger, der Ausstellungskoordinatorin Gabriele Bösel und der Fotoarchivarin Ute Smeteck. Sie lässt das Büro des Kurators Dieter Scholz rechts liegen, läuft durch die überhöhte Tür aus edler englischer Mooreiche wie auch die Tische und Wandschränke. Sie durchläuft die spezifische Atmosphäre, die sich zwischen dem Grau des Teppichs und dem warmen Ton des Edelholzes aufspannt. Vorbei an der Bibliothek, den Praktikanten, auch am Büro der beiden Depotverwalter Torsten Neitzel und Katharina Krolikowski, bis vorne zur Wache.

Würde sie ihren Blick nach rechts wenden, fiele der in den patinierten Pausenraum des Aufsichtspersonals, das seit 46 Jahren dort vor Metallspinden Platz nimmt. Aber Heidi Schwarz wendet sich nach links und besorgt heißes Wasser. Heidi Schwarz könnte Kilometergeld geltend machen.

Vom Leben mit zu kleinen Türen und den Skatern davor

Dieter Scholz, der Kurator.
Dieter Scholz, der Kurator.

© Kitty Kleist-Heinrich

„Wo sind die Grenzen der Kunst? Was ist der Kanon? Gibt es ihn überhaupt noch?“ Das sind normalerweise so Fragen für den Leiter der Neuen Nationalgalerie. An einem abgestoßenen, aber originalen Mies-Tisch sitzt Joachim Jäger, ein schlauer Schlaks. Wenn er von seinem Schreibtisch aufblickt, kann es geschehen, dass draußen auf dem Flur gerade die klassische Moderne auf dem Weg in die Restaurierungswerkstatt mit rutschfesten Gummihandschuhen vorbeigetragen wird. Und das ist Teil des Problems. Denn die Bilder haben in der Verwaltung eigentlich nichts zu suchen. Es ist stattdessen eine von den Unzulänglichkeiten des Gebäudes, dass Kunstwerke, wenn sie in die Werkstatt sollen, erst einmal durch die maximal 2,40 Meter hohen Bürotüren passen müssen.

Jäger, Autor eines kleinen Büchleins über das Gebäude, hat es sich zum Ziel gesetzt, den Purismus des Architekten zu bewahren. Er sprach häufig mit den Skatern draußen, auf deren Konto diverse Sprünge in den Scheiben gehen. Als eine seiner ersten Amtshandlungen ließ er die Garderoben aus der oberen Glashalle wieder in den Keller verbannen. „Wir improvisieren auch nicht mehr mit Klebe-Buchstaben.“ Jäger ist gegen jegliche Verhunzung der Architektur. Zumindest dort, wo man es sieht.

Unten, hinter den Ausstellungsräumen, taucht dann überraschend eine kleine Waschküche auf: Zwei Maschinen, ein Trockner. Hier, erzählt Jäger, werden für alle Institutionen am Kulturforum, die zum Preußischen Kulturbesitz gehören, die Handtücher gewaschen.

Heidi Schwarz, die Sekretärin.
Heidi Schwarz, die Sekretärin.

© Kitty Kleist-Heinrich

Und was ist hinter den 14 schwarzen Stahltüren mit ihrer Warnung vor Hochspannung? – Die Nationalgalerie war bei ihrer Eröffnung 1968 erst das dritte Gebäude am Kulturforum, nach der Kirche und der Philharmonie, erzählt Jäger. Damals erschien es sinnvoll, von hier aus alle Gebäude mit Strom zu versorgen. Sogar die Staatsbibliothek auf der anderen Straßenseite werde bis heute von hier aus beliefert. Der Starkstrom, der direkt neben Kunstdepots eine Gefahr darstellt, werde jedenfalls mit der Sanierung endlich auf die Straße verlegt.

Richter passte nicht in den Aufzug, Koons nicht durch die Tür

Ach, was haben sie nicht alles getan, um die alte Ikone den Anforderungen der Zeit anzupassen. Sie haben Gerhard Richters Bilder die Treppen hoch getragen, weil die nicht in den Aufzug passten. Sie haben für Jeff Koons und seine tonnenschwere leichte Kunst oben die Scheiben ausgehängt. Sie haben in den Ausstellungsräumen Wände eingezogen, Notdepots für die wachsende Sammlung abgeteilt. Sie haben Fußleisten so hingebeizt, dass sie der überall verwendeten Mooreiche ähneln. Jäger, zurück in der Verwaltung, biegt nun um einen Trumm von Wandschrank in ein undefiniertes Gelände. Ein riesiger Präsentationstisch steht da, Teile von Kunstwerken, die sich in der Restaurierung befinden, vorne im Regal lagern die Teebeutel.

„Direktion“ steht so wichtig wie nutzlos an einer Glastür. Dies hätte der Durchgang vom Museum zum Verwaltungstrakt sein sollen – ist aber als solcher unbenutzbar. Mitarbeiter hätten dann immer durch das Museum hinein- und hinausgehen müssen, es wäre also gar nicht abzuschließen, so lange noch jemand in der Verwaltung arbeitet.

Und dann die Luft! Das Betriebsklima sei fantastisch, aber die Anlage? „Die macht keinen Unterschied zwischen Kunst und Mensch.“ Mies habe die Berliner 1968 mit dem neuesten Schrei aus Amerika beglückt – einer Klimaanlage. Jäger akzeptiert das. Schon aus ästhetischen Gründen. „Offen stehende Fenster sind unschön. Sie gefährden die geschlossene Kontur.“ Aber nun sei das gute Stück alt, die Luft nicht die beste. Und deshalb müssen sie alle einmal am Tag raus – wenigstens zum Mittagessen.

Die Luft macht Migräne

Jeder reagiere anders auf diese Luft, sagt Torsten Neitzel. Einige kriegten Migräne. Der Verwalter des Depots mag von den Skulpturen am liebsten die Tiere und von den Bildern am liebsten die Landschaften. Der gelernte Fachmann für die Reparatur von Booten und Schiffen zieht eine Stahltür auf, und da hängen sie, die berühmten Bilder der Moderne, die die Welt so gut kennt. Im Gegensatz zu „Insect Monitoring“, einer Käferfalle am Boden, die zum Glück noch nie gebraucht wurde. „Die Tür schnell wieder schließen“, rät Neitzel. Sonst gelangt mit der wärmeren Luft Feuchtigkeit ins Depot.

Die konservatorischen Anforderungen sind über die Jahre immer strenger geworden. Wenn zum Beispiel früher die Bundesministerien Bilder ausgeliehen hätten, sei in den Büros noch geraucht worden. Die Nikotinschicht, die bei der Rückgabe auf den Werken lag, war manchmal ein Fall für die Restauratorin. Heute gehe kaum noch ein Gemälde ohne Verglasung raus. Oder mit Plexiglashaube.

Gabriele Bösel, die Ausstellungskoordinatorin.
Gabriele Bösel, die Ausstellungskoordinatorin.

© Kitty Kleist-Heinrich

Seit acht Jahren beginnt der erste Rundgang des Depotverwalters Neitzel morgens um sieben in der oberen Glashalle, wo am frühen Morgen das Kondenswasser an den Scheiben herunterläuft. Sobald die vorgesehene Rinne überläuft, und zwar im Winter häufiger als im Sommer, ist die Substanz gefährdet. Neitzel veranlasst dann das Absaugen des Wassers, manchmal zwei Mal täglich.

Die dringend notwendige Sanierung begann für Torsten Neitzel, als vor zweieinhalb Jahren ein Vermessungsbüro die ersten Klebemarken in den Räumen verteilte. Welche Räume sind vorhanden? Welcher Tisch ist original von Mies, welcher wurde später angespült? Sie haben Rissplomben angesetzt, um die Festigkeit des Mauerwerks zu prüfen. Schließlich habe es, als das Sony-Center in der Nähe gebaut wurde, hier ganz schön vibriert.

Im Gang vor den Depots im Keller lagert schon das Material für den Umzug: Rückpappen, Schwingschutz, Hängesysteme. Vier zusätzliche Restauratoren sind angeheuert, die die Gelegenheit nutzen, alles noch einmal zu dokumentieren. Von vielen Stücken sind bislang gar keine Aufnahmen vorhanden. Die Großformate können erst verpackt werden, wenn das Haus Ende Dezember für das Publikum geschlossen ist. Bis zum Sommer, so der Plan, müssen auch Kunst und Mitarbeiter raus sein.

Mein Freund Mies.

Luise Seppeler, die Registrarin.
Luise Seppeler, die Registrarin.

© Kitty Kleist-Heinrich

„Dieses Haus ist wie eine Meditation“, sagt Hana Streicher, die Restauratorin. Es sei „wie ein gut gewählter Rahmen“ für alles, was darin stattfinde. „Es wertet eine Ausstellung auf.“

Streicher hat hier ihr Handwerk gelernt und hatte dann 30 Jahre keinen Grund woanders hinzugehen. Nur für ein Jahr arbeitete sie einmal im MoMA in New York. In der Werkstatt dringt die Dezemberkühle durch die riesige Glaswand in den Raum. Streicher blickt von ihrem Schreibtisch links in den Skulpturengarten, geradeaus auf eine Tapetentür, die eigens für Barnett Newmans übergroßes Gemälde „Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue“ in die Wand geschnitten wurde. Das ist nur eine von vielen Behelfslösungen.

„Es gibt auch unmittelbar nach der Anlieferungsrampe keinen speziellen Raum für Ein- oder Auspackarbeiten“, sagt Streicher. Diese Arbeiten fänden meist in den Ausstellungsräumen selbst statt.

„Eines der größten Probleme in der Halle ist der Lichteinfall und die damit einhergehende Wärmeentwicklung.“ Sie haben schon den Verlauf der Sonne über einen bestimmten Zeitraum simuliert, um die Auswirkungen auf die Kunst abzuschätzen.

Berlin wuchs zusammen, die Galerie bekam Konkurrenz

Oberirdisch wuchs Berlin zusammen, das Kulturforum entstand. Die Nationalgalerie, der kulturelle Fixstern West-Berlins, bekam Konkurrenz. Und hier unten?

Da gruppierten sich einfach immer neue Leute ganz familiär um das Mobiliar. Unter Dieter Hohnisch gab es nach dem Mittagessen in der Bibliothek Tee und Kaffee, wo der Direktor dann täglich eine Viertelstunde ganz erfrischend monologisiert haben soll. Da wusste jeder Bescheid, was gerade vorging.

Unter Peter-Klaus Schuster gab es statt der Kaffeerunden Sitzungen. Jede Menge Sitzungen.

Joachim Jäger führte den Jour fixe ein, Treffen im Direktorenzimmer, in der Mitte der quadratische Architektentisch.

Das Auffälligste an diesem Direktorenzimmer ist allerdings heute, dass Udo Kittelman nicht darin sitzt. Kittelmann, als Direktor der gesamten Nationalgalerie Herr über deren sechs Häuser, verschmähte, als er 2009 aus Frankfurt nach Berlin kam, das Büro. „Zu repräsentativ und zu gemütlich“, sagte er. Er werde erst wiederkommen, wenn renoviert sei – und verschwand mit diesem Statement in den Hamburger Bahnhof.

„Es gibt nicht viele Gebäude in der Welt, die so ein Alleinstellungsmerkmal haben,“ sagt er über die Neue Nationalgalerie. Und dass es bei der Generalsanierung darum gehe, möglichst viel davon zu wahren. „Man will ja so viel Mies behalten, wie man kann! Das war auch die gestellte Aufgabe.“ Die Neue Nationalgalerie sei „kein Ort, um als Architekt Mies den eigenen Stempel aufzudrücken.“ Chipperfield sei klug genug, um das nicht zu versuchen.

Mies, so nennen sie ihn alle. Mies, der dies und jenes wollte.

„Nach meinem Verständnis darf man Architektur nicht für schlechte Ausstellungspräsentationen verantwortlich machen“, sagt Kittelmann noch. Die obere Halle sei eine Herausforderung, die Gegenwartskünstler gerne suchen, von Thomas Demand bis Jenny Holzer. Der nächste Sparringspartner, der sich mit seinem Werk an dem von Mies van der Rohe messen lassen muss, ist Chipperfield.

Das Direktorenzimmer unten in der Neuen Nationalgalerie jedenfalls wurde Besprechungsraum, in dem nun der Kurator Dieter Scholz Platz genommen hat. Nicht ohne zuvor an der Besucherseite des Mies-Schreibtisches eine Lade herausgezogen zu haben: Hier sollte die Sekretärin ihren Steno-Block ablegen. Es ist ja nicht so, dass der Architekt an gar nichts gedacht hätte.

Viele wissen nicht, das im Keller noch mehr Museum ist

Dieter Scholz, seit fünf Jahren als Kurator im Haus, erlebt immer wieder, dass die Leute gar nicht wissen, dass unter der Glashalle überhaupt noch mehr Museum ist. Vielleicht liegt das ja gerade am Glas, das nahelegt, man könne – ganz transparent – alles sehen.

Der Kurator schätzt sehr, dass es hier möglich ist, aus einer Herzensangelegenheit eine unerwartete Ausstellung zu machen. Zuletzt gelang ihm das mit Marsden Hartley, dem in Europa unbekannten Amerikaner, der lange in Berlin gelebt hatte. Und als die New York Times in ihrer Kritik die Ausstellung lobte, verblasste für alle die Tatsache, dass die Bedingungen in Berlin nicht optimal sind.

Die Ausstellungskoordinatorin und Registrarin Gabriele Bösel plant gerade den roten Schriftzug für die Glaswand außen: „Nur noch bis 31.12.“ Es war ihr 24 Jahre eine Ehre, hier täglich zu arbeiten. Sich um die Koordination der Ausstellungen zu kümmern, die Leihverträge der ankommenden Werke zu prüfen, versichert „von Nagel zu Nagel“ und zu stets höheren Summen. Das Schönste, sagt sie, sei immer der Moment gewesen „wenn die Kunst kommt“. Die Kunst, die zum Akklimatisieren erst einmal 24 Stunden stehen muss, bevor man sie auspacken darf.

Gabriele Bösel befällt jetzt regelmäßig „eine zarte Wehmut“. Schon morgens, wenn sie mit dem 29er-Bus aus dem Westen kommt. Einige Leute steigen immer mit ihr aus, die in die Nationalgalerie wollen. Sie selbst, umgeben von Blumensträußen zu ihrem 64. Geburtstag, wird mit den Kollegen im kommenden Jahr noch in den Hamburger Bahnhof umziehen und nicht wieder zurückkehren.

Vorher rechnen sie allerdings noch einmal mit einer Schlange vor dem Haus.

Der Text erschien auf der Dritten Seite des gedruckten Tagesspiegels.

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