zum Hauptinhalt
220 000 Plastikkanister, 70 000 Quadratmeter Stoff. Hunderte Freiwillige passen auf, dass keiner ins Wasser fällt.

© Marco Bertorello/AFP

The Floating Piers: Der Stoff, aus dem Christos Träume sind

Übers Wasser wandeln. Das rührt an einen Menschheitstraum. Mit seinen „Floating Piers“ macht der Künstler Christo es möglich. Und lädt ein zum Nachdenken über Natur, Flüchtigkeit und Erinnerung. Unser Blendle-Tipp.

Fast wirkt das wie ein neubiblischer Kalauer, aber es ist die Wahrheit: Christo geht übers Wasser. Natürlich wandelt der aus Bulgarien stammende Amerikaner nicht direkt auf den Wellen des oberitalienischen Lago d'Iseo, denn zwischen Christo, dem Schöpfer, und den seit dem vergangenen Wochenende bereits um die hunderttausend Besuchern liegen ja die „Floating Piers“. Die schwimmenden Stege, sein jüngstes, in die Bergseelandschaft der Lombardei rund 100 Kilometer östlich von Mailand gezaubertes Werk.

Safran ist seine Signalfarbe

Die Piers, die einen nun sanft schaukelnd übers Wasser geleiten, sind 16 Meter breit und leuchten gelbrot wie die safrangetönten Gewändern buddhistischer Mönche. Es ist Christos Signalfarbe, gleich der seiner 7500 Vorhangstoffe, die er vor elf Jahren von ebenso gestrichenen Metalltoren im New Yorker Central Park herabwehen ließ.

„The Gates“ war 2005 Christos und Jeanne-Claudes bisher letzte Open-Air-Aktion. Jeanne-Claude ist 2009 gestorben, aber ihr Name steht auch jetzt noch über dem Projekt. Christo widmet das Opus seiner Ehefrau, die ein halbes Jahrhundert lang für ihn Muse und Motor war. Schon 1970 hatten die beiden geplant, schwimmende Stege über den Rio de la Plata in Argentinien zu legen ...

Den kompletten Text finden Sie im digitalen Kiosk Blendle.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false