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Thomas Mücke in einer Berliner Moschee.

© Thomas Rodriguez

Zurück aus dem Dschiha̱d: Der Berliner, der die Islamisten zum Zweifeln bringt

Thomas Mücke deradikalisiert Islamisten und Rückkehrer aus Syrien. Früher hat er ähnliches mit rechten Gewalttätern gemacht.

Auf dem Parkplatz am Hauptbahnhof einer deutschen 250 000-Einwohner-Stadt öffnet der Imbissbesitzer Hamid Batal an einem sonnigen Maitag seinen schwarzen BMW, gleitet hinters Lenkrad, drückt aufs Gas, und 400 PS drücken einen in die cognacfarbenen Ledersitze. Zu seinem Eckladen im Stadtzentrum sind es nur wenige Minuten.

Dort wischt Batal mit der Geste des Chefs die Salatreste des letzten Kunden vom Tisch. Es ist eine Geste aller Imbissbesitzer dieser Welt, aber er sagt dazu: „Ich hätte für meinen Glauben getötet, wenn mich jemand dazu aufgefordert hätte.“ Er spricht von der Zeit, als er wegen seiner häufigen Gewalttaten als Jugendlicher in einem deutschen Gefängnis saß. Einmal hat er einen Busfahrer zusammengeschlagen. „Da war keine Schwelle“, sagt Batal heute. Er hatte keine Skrupel, also auch kein Zögern. Es war normal, sagt er, dass er sich an der Haltestange des Busses hochschwang und dem Fahrer, von dem er sich provoziert fühlte, seine Füße ins Gesicht trat. „Er hätte auch tot sein können.“

Dienstleistung Deradikalisierung

Als er im Gefängnis den Islam entdeckte, betete er regelmäßig, ließ sich einen Bart wachsen und wurde immer verschlossener. Da er begann, andere zu bekehren, wurde er vom Personal „der Prediger“ genannt. Sie betraten seine Zelle nur noch zu dritt.

Dass es zum Morden nie kam, dass, ganz im Gegenteil, Hamid Batal die Gewalt aus seinem Leben so vollständig verbannte, wie er das nie für möglich gehalten hätte, das liege, sagt er, an Thomas Mücke. An diesem ernsthaften, alterslos wirkenden Mann, „der aussah wie ein Kripo-Beamter“ und eines Tages zu ihm ins Gefängnis kam.

In einem gläsernen Dachgeschoss-Büro in einem Moabiter Hinterhof verabschiedet Thomas Mücke soeben die Berlin-Korrespondentin der „New York Times“. Es ist der 23. März 2016, der Tag nach den Anschlägen in Brüssel. Mücke ist ins Zentrum des Interesses gerückt, seitdem jedes Attentat in Form von Journalistenanfragen auf sein Smartphone schwappt. Denn Mücke bietet mit seiner Organisation eine seltene, aber dringend nachgefragte Kompetenz: eine Dienstleistung namens Deradikalisierung.

Erfolg mit der Columbo-Technik

Seit über 25 Jahren arbeitet Mücke mit jugendlichen, ideologisierten Gewalttätern, erst mit Rechtsextremen, jetzt auch mit Islamisten. Der erste Kontakt findet oft im Gefängnis statt, wo er Anti-Gewalt-Training anbietet. Er hat den Prozess der Radikalisierung bis in die Sprachmuster der beteiligten Familien verfolgt. Mücke schaut auf sein Handy: sieben Nachrichten in Abwesenheit. „Es gibt nicht so viele Menschen, die Kontakt zu Szenen mit Gewaltbereitschaft haben.“

Der Exportweltmeister Deutschland exportiert seit einiger Zeit auch Gewalt in die Welt: Bis Januar 2016 zählte der Verfassungsschutz 790 zum IS nach Syrien Ausgereiste. 17 Prozent sind Konvertiten. Der Berliner Denis Cuspert ist Vorbild für viele. Die Salafisten, heißt es, konzentrieren sich jetzt verstärkt auf Minderjährige und Mädchen. Die Beantwortung dieser Fragen wird deshalb immer dringender: Wie geht Deradikalisierung? Ist das überhaupt möglich?

„Terrorismus ist wie Atomkraft. Das Restrisiko ist nicht kontrollierbar“, sagt Mücke. Aber wir könnten, wenn wir uns Mühe gäben und Vorurteile über Bord werfen würden, viele Gefährdete erreichen.

Wer bei der „Beratungsstelle Radikalisierung“ des Bundesministeriums für Migration und Flüchtlinge anruft, landet unter anderem bei seiner Organisation, dem Violence Prevention Network (VPN), das aufgrund des gestiegenen Bedarfs inzwischen auf 70 Mitarbeiter angewachsen ist. Mücke war Deeskalationstrainer für die Fanbeauftragten der Ersten Bundesliga, und er hat zusammen mit Eltern und Behörden die Rückholung von Jugendlichen aus Syrien organisiert. Er betreut Eltern, deren Kinder in Syrien gestorben sind. Oft sei es sogar einfacher, mit Rückkehrern ins Gespräch zu kommen als mit Ideologisierten, sagt Mücke. „Das sind häufig Mitläufer mit Realitätsschock. Der Zweifel ist schon gesät, die Ernüchterung ist da.“ Seit Sommer 2015 gilt bereits die Ausreise nach Syrien als Unterstützung einer terroristischen Organisation. Zurückgekehrte kommen deshalb sofort ins Gefängnis.

Der IS bietet Antworten

„In Hessen wird jeder, der inhaftiert ist, angesprochen. Kein Einziger hat das Gespräch abgelehnt“, sagt Mücke. Es sind Mitarbeiter mit muslimischem Hintergrund, die die ersten Gespräche führen. „Über die vermeintliche Gemeinsamkeit der gleichen Religion entsteht Vertrauen." Mücke sagt, die eigentliche Deradikalisierung, ein Prozess von mehreren Monaten, funktioniere nie über Zwang. Sondern nur über den Zweifel, das eigene Denken. Das muss angeregt werden.

„Columbo-Technik“, sagt Mücke. Also fragen, fragen, fragen, bis der Befragte in seinen Antworten selbst Widersprüche erkennt. Es geht um den Islam. Und es beginnt mit Kleinigkeiten. Mücke bringt zum Beispiel aus der Flughafenlounge eine Zeitung mit und lässt sie liegen. Einer nimmt sie sich, der hat nun schon einmal Zugang zu anderen Quellen.

Dann sollen die Jugendlichen von sich erzählen. Es ist für viele eine erschütternde Erkenntnis, dass ihre Radikalisierung für den IS weniger mit dem IS oder dem Islam als mit ihnen selber zu tun hat: „Biografische Arbeit“ heißt das im Jargon der Pädagogen. Es geht darum, Vergangenes mit jetzigem Verhalten in Verbindung zu bringen.

"Du bist kein Moslem" - "Du bist nicht mehr mein Sohn"

Oft kommt heraus, dass sie sich ausgegrenzt gefühlt haben, Konflikte hatten, dass der IS plötzlich eine Antwort auf Fragen bot, die ganz woanders lagen. Es trifft Jugendliche, die im wahrsten Sinne mit ihrer Familie geschlagen sind. Der IS bietet für Leute, die sich ausgeschlossen fühlen, eine Lösung: „Egal wo ich herkomme, ich muss nur einen Satz sagen, und ich gehöre dazu. Es ist etwas Großes und Richtiges.“

Salafisten rekrutieren ja in gleichartigen Gruppen, in Familien zum Beispiel, bei denen eigentlich alle Muslime sind. Mücke kennt das Muster. Sagt der Sohn zum Vater: „Du bist kein Moslem.“ Sagt der Vater zum Sohn: „Du bist nicht mehr mein Sohn.“ Dann sind sie Feinde. Gehorsamsverweigerung führt in autoritären Systemen zum Ausschluss. Das ist die Bruchlinie. Damit können die Spalter arbeiten. Denn wenn die Salafisten sagen, als richtiger Muslim werde man in Deutschland abgelehnt, dann wissen sie auch, wie sie die Ablehnung provozieren. „Terroristen brauchen Emotionalisierung“, sagt Mücke. Spaltung und Polarisierung. „Sie arbeiten auf allen Ebenen an der Bruchlinie.“ Am Ende stünden sich plötzlich Leute feindlich gegenüber, die mit dem IS gar nichts zu tun haben.

Wenn er jetzt von verzweifelten Eltern oder Verwandten hört, eine Person sei nach Syrien ausgereist, bleibt er erst mal im Hintergrund, unterstützt die Eltern. Regeln für die wenigen Kontaktaufnahmen per SMS und Telefon: alles daran setzen, die Verbindung zu erhalten als letzten seidenen Faden. Keine Vorwürfe, keine Verurteilungen. Das Kind nicht mit Anrufen bombardieren, das bringt es in Gefahr. Eine Mutter soll ihrer Tochter raten, eine Krankheit vorzuschützen, um aus dem Lager herauszukommen. Seit einem Jahr werden verstärkt Mädchen rekrutiert. Es ist unwahrscheinlich, dass sie heil wieder nach Hause kommen. Sie werden strenger bewacht und haben weniger Möglichkeiten zur Flucht.

„Wir unterschätzen, wie Kids in die Szene reinkommen.“ Mädchen haben dort ein hohes gesellschaftliches Ansehen. Es sei zunächst sehr warmherzig. Das Gemeinschaftsgefühl funktioniert als Familienersatz und „macht bis zu einem gewissen Grad die eigene Familie überflüssig“. Es wird suggeriert, wir sind alle füreinander da, egal, was passiert. „Die bedienen sie erst mal emotional. Dann wird Druck aufgebaut.“ Anfällig für so etwas sind Jugendliche in Identitätskrisen - aber ist nicht jede Pubertät eine Identitätskrise? -, Außenseiter und Trennungskinder.

Mücke kommt das alles ziemlich bekannt vor. Es sind ähnliche Ursachen, die Jugendliche in den Rechtsextremismus treiben.

Bist du es, Mücke? Wir wollen Dich sehen.

Zu den Rechtsextremisten, die Ende der 80er Jahr in Reinickendorf Linke zusammengeschlagen hatten, wollte niemand hingehen. Da hat sich keiner der Sozialarbeiter drum gerissen. Die Wahl fiel auf den schlanken 1,90-Meter-Mann, der am wenigsten Haare hatte: Thomas Mücke. Es wurde ein Schlüsselerlebnis.

Wir verstehen nicht, was hier passiert, hatten die jugendlichen Opfer ihm erzählt. Einige der Täter kennen wir aus Grundschulzeiten. Könnt ihr nicht Kontakt aufnehmen? „Damals gab es noch keine Konzepte für das, was man heute aufsuchende Jugendarbeit nennt.“ Im April 1989 haben sie es mit einem Artikel versucht, in dem eine Telefonnummer angegeben war: Vielleicht rufen die Täter an! Das taten sie. „Bist du es, Mücke? Wir wollen dich sehen.“ 22 Uhr. Im Park in Frohnau.

Mücke hört sofort das Gegröle und geht zum Feuer. 25 Leute bauen sich schnell in einem Halbkreis um ihn auf.

Warum trägst du keinen Aufnäher, „Ich bin stolz, Deutscher zu sein“?

Warum du?

Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein.

Worauf seid ihr noch stolz?

Er vertraute seinem Gespür und begriff schnell: Es geht darum, vom Schlagabtausch wegzukommen, um die Gesprächsführung. „Die wollen wissen, ob man ehrlich mit ihnen ist.“ Wer Kontakt wolle, müsse ohne Bewertungen ein Gespräch führen. Sich wirklich interessieren. Das ist bis heute sein Schlüssel für Kontakt. Zwei Jahre arbeitete er mit ihnen, und am Ende waren die entschärften Rechten stolz auf ein selbstverwaltetes Bauwagenprojekt.

Als das erste bundesweite Aktionsprogramm gegen rechts vom Bundesfamilienministerium initiiert wurde, hieß die Chefin dort Angela Merkel. Sie ließ sich in Bonn in einer halben Stunde von ihm zu Thema informieren, „sie sah damals selbst wie eine Sozialarbeiterin aus“.

Seit 2001 betreut er junge Rechtsextreme im Jugendvollzug in Brandenburg, später in elf Gefängnissen in Sachsen-Anhalt, Berlin, Baden-Württemberg. Auch dies sind „ideologisierte Gewaltstraftäter“. „Für uns gibt es deshalb keine neue Zielgruppe“, sagt Mücke. Neu ist allerdings, dass die Extremisten jetzt in Konfliktgebiete ausreisen.

Als Thomas Mücke, 1958 in Neukölln geboren, in Kreuzberg aufwächst, da vermittelt sein katholischer Religionsunterricht: Regeln. Autorität. Und Selbstbefriedigung führt in die Hölle. Eigenes Denken ist nicht zugelassen.

Mücke tritt mit 16 Jahren bei der ersten Gelegenheit aus und dem deutschen Freidenkerverband bei. Die erste religiöse Fessel, die er abwirft, ist seine eigene.

Jetzt hat er ein Buch geschrieben, das am 13. Mai erscheint. In „Zum Hass verführt - Wie der Salafismus unsere Kinder bedroht und was wir dagegen tun können“ beschreibt er verschiedene Fälle von Rückkehrern und geglückten Deradikalisierungen. Vielleicht ist Hamid Batal Mückes erfolgreichster Fall. Er ist sicher, dem Mann sein jetziges Leben zu verdanken. „Es bräuchte nicht nur einen Mücke in Deutschland“, sagt Batal. Es bräuchte einen ganzen Mückenschwarm.

„Hey Prediger“, so sprechen die Beamten damals im Gefängnis den Mehrfach-Gewalttäter an. Batal ist der älteste Sohn einer muslimischen Flüchtlingsfamilie, die lange ohne Papiere lebte. Er hat von einem afghanischen Zellennachbarn, dessen Gelassenheit er bewundert, das Beten gelernt. Im Gefängnis fangen bald auch andere an, nach seinem Vorbild zu beten. Sie lassen die Bärte sprießen und werden dem Personal unheimlich. Da missioniert einer!

Er wollte einmal im Leben selbst die Polizei rufen

Batal staunt noch immer, dass er innerhalb kurzer Zeit so viele Unterstützer hatte, „obwohl ich so wenig über den Islam wusste“. Die Leute sind im Gefängnis empfänglich für alles. Und das ist ja Teil des Problems: Viele Attentäter der letzten Jahre haben sich erst im Gefängnis radikalisiert, darunter auch zwei der Terroristen von Paris, die 2015 die Karikaturisten von „Charlie Hebdo“ erschossen.

Bloß Batal selbst schien für niemanden zugänglich. Wie ist es Mücke gelungen, Kontakt herzustellen? „Es war das Wissen“, sagt der. Wie so viele junge Islamisten wusste er eigentlich kaum etwas über die Religion. „Wie konnte ein Deutscher so viel über den Islam wissen?“ Töten sei gegen die Gesetze des Islam? Batal staunte. Er hatte Fragen. „Du denkst nicht mehr darüber nach, dass der zu viel wissen will. Du unterhältst dich einfach.“ Mücke habe auch nie etwas vergessen. Wenn im Gespräch Fragen blieben, habe er gesagt, er schaue mal nach. Beim nächsten Mal hatte er Literatur dabei.

Sie sprachen auch über Batals Gewalt gegen den Busfahrer. Mücke bombardierte ihn mit Fragen: Wo hast du gestanden, war es hell oder dunkel? Wer war dabei? Es kam heraus, dass Batals Wut ohnehin da war, nur einen Aufhänger gebraucht hatte. Aber kann man in einen Menschen nachträglich eine Schwelle einbauen, wo nie eine war? Lässt sich ein innerer Widerstand herstellen? Batal sagt, er spürt heute eine kritische Situation kommen durch innere Unruhe. Er arbeitet dann mit einem „Stopp-Bild“, „auch so eine Idee von Mücke“. Es ist ein Bild von seiner ganzen Familie, versammelt um einen voll gedeckten Tisch - und alle schauen auf die Uhr. Es ist Ramadan, und gleich dürfen sie essen. „Ihre einzige Sorge ist Hunger - das will ich mein ganzes Leben lang erleben.“

Noch im Gefängnis wird alles anders. Batal wird zum Mustergefangenen, er will andere auf die gute Bahn bringen. Er rasiert sich den Bart und kommt nach der Hälfte seiner Zeit wieder raus. Aber bald schon werden die neuen Techniken auf eine erste Probe gestellt. Da sitzt er mit einem Freund im Auto. An einer Ampel springt ihnen jemand auf die Motorhaube, der Streit sucht. Sein Freund will das schnell mit den Fäusten klären, aber Batal ist auf ganz andere Art herausgefordert: „Ich wollte einmal im Leben selbst die Polizei rufen.“ Er grinst. Die Polizei verhaftet den Übeltäter, die Motorhaube wird ihm bezahlt, nur sein Freund spricht nie wieder mit ihm: „Weil ich in seinen Augen ein Anscheißer geworden bin.“ Das muss er jetzt aushalten.

Eltern züchten Waffen heran

40 Familienmitglieder wohnen inzwischen in der Stadt. Er hat sie wie neu entdeckt. „Ich habe meine Brüder ja vorher gar nicht gekannt“, sagt Hamid Batal. Er hat sie bloß im Auftrag seines Vaters verhauen. Man müsse sich den ältesten Sohn als Autoritätsperson vorstellen, die den Willen des Vaters ausführe. „Sie züchten so eine Waffe“, sagt er heute über dieses Erziehungskonzept. Die Waffe ist von den Vätern, die ihre Söhne zu blindem Gehorsam erzogen haben, für alle Zwecke aktivierbar. Wenn die Salafisten kommen, „ist die meiste Arbeit schon getan“.

Hamid Batal hat viele Ideen von Mücke übernommen. Einfach mal zusammen schwimmen gehen!, sagt Hamid. Nie hätten sie das gemacht. Jetzt springen sie manchmal mit allen Brüdern und deren Kindern ins Wasser, „da ist das Becken voll“. Batals Frau stammt aus einer polnischen, katholischen Familie. Sie fragt er als Erstes, wenn Entscheidungen anstehen. Auch die Brüder sehen, dass sie etwas zu sagen hat. Sie sagt zum Beispiel, dass er seine Arbeit gerne machen darf, wenn er damit helfen kann. Aber seinen Namen und sein Gesicht wolle sie nicht in der Zeitung sehen. Zu gefährlich, auch für ihre beiden kleinen Kinder.

Lange hat der Mann, der deshalb hier Hamid Batal heißt, seinen Imbiss geführt und Mücke sporadisch bei Workshops in drei Gefängnissen unterstützt. Anfangs hat er noch unwillkürlich gezittert, wenn er seine Geschichte erzählte. Inzwischen ist er vorgedrungen in die unglaubliche Detailarbeit, die in Gesprächen den Unterschied machen kann. So ist es erst einmal unmöglich, Väter zu kritisieren. Das wäre eine Beleidigung, deretwegen jemand den Kontakt abbrechen kann. Batal sagt also: „Nach all den Jahren kann ich sagen, dass mein Vater Fehler gemacht hat.“ Seinen eigenen Vater zu beleidigen, geht. Batal lächelt. Er ist jetzt 30 Jahre alt. Seit April arbeitet er Vollzeit für das „ Violence Prevention Network“. Bald wird er seinen ersten Rückkehrer übernehmen.

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