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Tomaten vor einem Kühlschrank

© dpa/pa

Stromverbrauch: Raus mit dem alten Kühlschrank?

Kühlschrank, Herd und Waschmaschine sind große Stromfresser im Haushalt. Wie kann man den Stromverbrauch senken und Geld sparen? Hier einige Tipps.

Großes Ja mit kleinem Nein: Moderne energieeffiziente Geräte rechnen sich schon nach kurzer Zeit gegenüber herkömmlichen Maschinen. Aber der Kauf ist nicht alles, auch der richtige Umgang mit Kühlschrank, Waschmaschine, Herd und anderen Haushaltsgeräten hilft dabei den Stromverbrauch zu regulieren.

Was sagt das Energieeffizienzlabel?

Die EU hat 1994 ein Energielabel eingeführt, das Haushaltsgeräte nach ihrer Energieeffizienz entsprechend von A (niedriger Stromverbrauch) bis G (hoher Stromverbrauch) unterteilt. Inzwischen haben fast alle großen Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, aber auch Fernseher und Glühlampen ein solches Label. Allerdings gelten jeweils unterschiedliche Skalen. So werden Kühlschränke, bei denen die Technik enorme Fortschritte gemacht hat, jetzt mit A+++ bis A ausgezeichnet, seit Juli 2012 dürfen keine Maschinen mehr verkauft werden, die eine schlechtere Klasse als A+ aufweisen. Für viele Gerätegruppen gibt es dagegen bislang  keine Effizienzklassen, etwa bei Kaffeemaschinen, Laptops oder Handys.

Was man am Stromverbrauch tatsächlich einsparen kann

Der Wechsel von einem alten zu einem neuen Gerät lohnt sich: Ein zwölf Jahre alter Kühlschrank mit einem Volumen von 90 Litern frisst in einer Rechnung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz 392 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Das Nachfolgemodell mit der Kennung A+++ braucht hingegen nur 157 Kilowattstunden. Bei einem Strompreis von 24 Cent kostet das neue Modell 38 Euro im Jahr. Das alte Modell verbraucht Strom für 94 Euro. Im direkten Kühl-Vergleich unter den Geräten wird sichtbar, dass sich die bessere Effizienz auszahlt.

Soll man seinen alten Kühlschrank entsorgen?

Der Austausch von alten Geräten lohnt sich, sagt Mandy Schoßig vom Freiburger Öko-Institut. Die höheren Kosten beim Kauf würden durch die Ersparnisse während des Betriebs mehr als wettgemacht. Beispiel: Ein Elektrolux-Gerät der Energieeffizienzklasse „A“ für 679 Euro würde über die gesamte Lebensdauer von durchschnittlich 14 Jahren Stromkosten in Höhe von 1140 Euro verursachen. Zum Vergleich  die Kühl-Gefrier-Kombi von AEG, Klasse „A++“, Kaufpreis 869 Euro. Im Verbrauch ist das AEG-Modell 440 Euro billiger. Das zahlt sich aus: Unterm Strich führt der Austausch der Geräte zu einer Ersparnis von rund 250 Euro – trotz des höheren Kaufpreises.

Faustformel zum Strom sparen: Kühlschränke und Gefriergeräte mit „A+++“ oder „A++“ verbrauchen bis zu 50 Prozent weniger Strom als „A+“-Geräte, betont Schoßig.

Wie Sie sonst noch Strom sparen können

Unabhängig von den Effizienzklassen sollten Sie darauf achten, wie ein Gerät genutzt wird. Denn auch so können Sie Strom sparen. Stellen Sie den Kühlschrank nicht neben den Herd oder die Waschmaschine, auch die Nähe zum Fenster ist schlecht. Und: Kühlen Sie nicht zu sehr! Vier oder fünf Grad Celsius im Innern des Kühlschranks müssen nicht sein, sieben Grad reichen. Das spart nicht nur rund sechs Prozent Stromverbrauch je Kältegrad, sondern macht auch die Butter streichzart.

Doch auch Elektrogeräte können – vor allem bei falschem Umgang – den Stromverbrauch in die Höhe treiben. Moderne Plasmafernseher verbrauchen rund 1000 Kilowattstunden, sagt Energieexpertin Birgit Holfert vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV). Der Energieverbrauch entsteht vor allem dadurch, dass die Geräte oft im Standby-Modus weiterlaufen. „Verdeckte Stromfallen“ sind laut Holfert auch Ladegeräte von Handys oder Laptops, die auch dann in Steckdosen Saft ziehen, wenn kein Endgerät angeschlossen ist. Wer die Geräte absteckt – und nicht nur ausschaltet – kann viel Strom sparen.

Vor allem das Kinderzimmer hat sich neben der Küche in den letzten Jahren zum Tummelplatz für Stromfresser gemausert: Hier werden alte TV-Geräte geparkt, wenn sich die Eltern ein neues Gerät anschaffen. Auch Spielekonsolen, die an Bildschirme angeschlossen sind, ziehen Strom – oder Computer, die den ganzen Tag laufen, selbst, wenn sie nicht genutzt werden.

Zusammenfassung

Schlussendlich lässt sich festhalten, dass im Alltag Strom zu sparen keine unmögliche Herausforderung darstellt. Mit energieeffizienten Geräten, einer durchdachten Platzwahl, der richtigen Nutzung und ein wenig Aufmerksamkeit im täglichen Gebrauch können Sie ihren Stromverbrauch um ein Vielfaches reduzieren. Sollten Sie nicht alleine leben, klären Sie auch ihre Familienmitglieder oder Mitbewohner über die zu treffenden Maßnahmen auf, um den gesamten Haushalt auf Stromsparkurs zu bringen. Unsere Stromspartipps werden Ihnen dabei helfen.

Wer trotz dieser Stromspartipps über einen generellen Wechsel des Stromanbieters nachdenkt und langfristig Geld sparen möchte, der kann den folgenden Stromrechner nutzen und einen Vergleich anstellen.

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