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Brandenburg: Tod in Nauen: Polizist feuerte viermal

Beamter schweigt auch eine Woche nach Vorfall

Potsdam/Nauen - Eine Woche nach den tödlichen Schüssen eines Berliner Polizisten auf einen 28-Jährigen in Nauen äußert sich der Beamte weiterhin nicht zu dem Vorfall. „Wir versuchen, das Puzzle vorerst ohne die Aussagen des Polizisten zusammenzufügen“, sagte Staatsanwalt Christoph Lange am Mittwoch in Potsdam. Gegen den 24-jährigen Beamten, der von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch macht, werde weiterhin wegen Totschlags ermittelt. Es gebe einige Anhaltspunkte dafür, dass er in Notwehr gehandelt habe.

Der Polizist hatte am vergangenen Mittwochabend nach Dienstschluss drei Männer verfolgt, die zuvor mit gestohlenen Nothämmern die Scheiben von Bushaltestellen zerschlagen haben sollen. Nach Erkenntnissen der Polizei wurde der Beamte angegriffen. Der Polizist gab Lange zufolge insgesamt vier Schüsse ab. Der 28-Jährige sei von zwei Schüssen an Bein und Kopf getroffen worden. Ein weiterer Schuss sei knapp am Körper des Mannes vorbei und durch die Jacke gegangen.

Zuvor habe der Beamte einen Warnschuss abgegeben. Zwei Männer im Alter von 20 und 24 Jahren blieben bei dem Zwischenfall unverletzt. Sie sind auf freiem Fuß und sollen nach Angaben von Lange ein zweites Mal verhört werden. Gegen sie wird wegen Sachbeschädigung und Diebstahls ermittelt.

Der Beamte hatte während des Geschehens mit seinem Handy den Notruf 110 gewählt und Kontakt zur Polizei aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft prüfe noch, ob das Gespräch aufgezeichnet worden sei, sagte Lange. ddp

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