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Umstrittenes Militärgelände: Bund legt neues "Bombodrom"-Gutachten vor

Das Bundesverteidigungsministerium hat in der juristischen Auseinandersetzung um das so genannte Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide ein neues Lärmgutachten vorgelegt.

Das Bundesverteidigungsministerium hat in der juristischen Auseinandersetzung um das so genannte Bombodrom in der Kyritz-Ruppiner Heide ein neues Lärmgutachten vorgelegt. Die Expertise sei in diesem Monat eingegangen, sagte die Sprecherin der Verwaltungsgerichts Potsdam, Dagmar Rudolph. Das Gericht verhandelt am 31. Juli drei Musterklagen von Bombodrom-Gegnern. Insgesamt liegen dem Gericht 20 Klagen gegen die militärische Nutzung des ehemaligen Truppenübungsplatzes bei Wittstock in Nordbrandenburg vor.

Die Luftwaffe will das 12.000 Hektar große Areal für rund 1700 Einsätze pro Jahr nutzen. Dabei sind Tiefflüge und Bombenabwurfübungen geplant. Die Tiefflugzone führt über die Ruppiner Seenkette und die Müritzer Seenplatte, die zusammen das größte zusammenhängende Wasserwandergebiet Westeuropas bilden. Die Bundeswehr hatte 2003 eine sofortige Betriebserlaubnis für das Gelände erteilt. Die "Bombodrom"-Gegner konnten jedoch vor Gericht einstweilige Anordnungen erwirken, die den Übungsbetrieb bis zu einer Hauptsacheentscheidung untersagen.

Das Verwaltungsgericht hatte im Mai bei einer mündlichen Anhörung drei Musterklagen ausgewählt. Dabei geht es um die Klagen der Gemeinde Lärz, eines Hotelbetreibers aus Lärz sowie einer Putenfarm in Gühlen-Glienicke. Im Falle eines Erfolges erwarten die Bombodrom-Gegner, dass Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) endgültig alle Planungen für den Übungsplatz fallen lässt. Um die Nutzung des Areals wird mittlerweile seit 15 gestritten.

Dem Gericht insgesamt rund 20 Lärmgutachten vor. Die 3. Kammer wird dazu am Dienstag mehrere Sachverständige hören und will noch am gleichen Tag eine Hauptsacheentscheidung verkünden. (mit ddp)

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