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0180-Nummern: Höchstens 42 Cent

Die Kosten für Servicehotlines mit 0180-Nummern werden gedeckelt.

Berlin - Service kostet. Das weiß jeder, der schnell mal einen Flug buchen oder eine Banküberweisung erledigen wollte. Egal ob Bahn, Airline oder Bank – fast alle Firmen bedienen sich teurer 0180er-Servicenummern. Und die kosten vor allem dann, wenn man sie mobil anwählt. Zumindest damit ist von diesem Montag an Schluss. Die Bundesnetzagentur hat die Kosten für 0180er-Nummern gedeckelt. Anrufe per Handy dürfen ab dem 1. März höchstens 42 Cent pro Minute kosten. „Bisher gab es für den Mobilfunk keine Höchstgrenze“, sagt René Henn von der Bundesnetzagentur. Die Preise bewegten sich zwischen 49 und 81 Cent pro Minute.

Neu ist auch: Wer eine 0180er-Servicenummer betreibt, muss jetzt auch die Mobilfunkpreise angeben. Bislang reichte es, die Kunden über die Kosten für Anrufe aus dem Festnetz zu informieren, Mobilfunk-Anrufer wurden mit dem lapidaren Hinweis auf „möglicherweise abweichende Mobilfunkpreise“ vertröstet. Bei Anrufen aus dem Festnetz ändert sich dagegen nichts. Hier bleibt es bei den bisherigen Höchstgrenzen (siehe Tabelle).

Trotz der neuen Regelungen können Anrufe auf den Hotlines ins Geld gehen. Das gilt besonders dann, wenn Kunden minutenlang in der Warteschleife hängen. Um den Anrufern unnötige Ausgaben zu ersparen, kehren einige Firmen wieder zu ihren alten Festnetznummern zurück. Beispiel: die Barmer GEK. Neben der 0185er-Nummer (2,9 Cent pro Minute) verweist die Krankenkasse jetzt wieder verstärkt auf ihre Geschäftsstellen. Anrufe dort sind für Inhaber einer Telefon-Flatrate meist kostenlos.

Günstig ist ebenfalls die Hotline der BVG (030/19 44 9). Anrufe werden wie Ortsgespräche abgerechnet, betont Sprecherin Petra Reetz. Auch wer die Landesbank Berlin anrufen will, kann das im Festnetz zum Ortstarif erledigen. Bei der Deutschen Bank geht das nur auf Umwegen: Wer die kostenpflichtige 01818er-Servicenummer (9,9 Cent pro Minute) umgehen will, kann im Internet um Rückruf eines Bankmitarbeiters bitten.

Bei der Bahn sind Anrufer gut beraten, genauer aufzupassen. Wer am Telefon eine Fahrkarte kaufen will, zahlt auf der Reservierungshotline 01805/99 66 33 aus dem Festnetz 14 Cent pro Minute. Das Call-Center gibt auch Auskunft zum Fahrplan – unter 0800/150 70 90 ist die allerdings kostenlos zu haben.

Weiterhin Vorsicht geboten ist bei Servicenummern anderer Art. 0137er-Nummern, auf denen beispielsweise DSDS-Zuschauer für ihren Kandidaten anrufen können, kosten meist 50 Cent pro Minute aus dem Festnetz. Bei 0900er-Diensten (Sexhotlines, Horoskope) können die Anbieter bis zu drei Euro pro Minute nehmen. Einziger Trost: „Nach 60 Minuten wird die Verbindung getrennt“, sagt René Henn. Wer mit dem Hörer in der Hand einschläft, muss so aber immer noch 180 Euro zahlen – viel Geld für eine müde Nummer. Heike Jahberg

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