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Das Acer Aspire S7 wurde konsequent auf Windows 8 hin entwickelt. Mit dem schicken Äußeren muss es sich auch vor Apple-Produkten nicht verstecken.

© Markus Mechnich

Acer Aspire S7 im Test: Kein Apple und doch schick

Ist das ein Apple? Das neue MacBook Air vielleicht? Ganz und gar nicht, aber Acer will es wissen und greift mit dem Aspire S7 die Apfel-Konkurrenz frontal an. Nur 14 Millimeter dünn, mit Touchscreen und Windows 8 bestückt soll es die ästhetische Dominanz von Apple brechen. Ob es dazu reicht und warum das Acer Aspire S7 die Ultrabook-Konkurrenz links liegen lässt zeigt unser Test.

Das sieht schon gut aus: Ganz in Weiß steht es da, mit glänzender Glasoberfläche im Aluminiumrahmen, federleicht und dünn wie ein Handy. Nach dem Aufklappen zeigen sich durch Berühren des Bildschirms in Sekundenschnelle die bunten Kacheln von Windows 8. Und das soll ein Windows-Rechner sein? Feine Materialien und schöne Haptik verbunden mit guter Leistung, das konnte doch bisher nur Apple. Acer hat beim Spitzenmodell wenig dem Zufall überlassen um ein überzeugendes Notebook zusammen zu stellen. So gehört das Gorillaglas auf dem Gehäusedeckel ebenso zum guten Ton wie die feine Umrandung aus Aluminium. Das Gehäuse des Acer Aspire S7 zeigt sich stabil und solide, lässt sich kaum verbiegen und mit einer Stärke von nur 14 Millimetern hat es etwa die Stärke eine Smartphones.

Ins Zeug gelegt
Auch technisch hat sich Acer ins Zeug gelegt und in dieses flache Ultrabook alles reingebaut, was derzeit an Hardware schick und schnell ist. Schließlich will hat man das MacBook Air von Apple im Visier, das selbst mit Retina-Display und SSD-Festplatte die Messlatte hoch legt. Einen 13,3-Zoll-Touchscreen mit Full-HD zum Beispiel kann der Apfel-Konkurrent jedoch nicht bieten. Auch den i7-Prozessor von Intel mit einer Taktung von 1,9 Gigahertz findet man bei Apple derzeit nur im größeren MacBook Pro. Acer liefert den zusammen mit einer 256 GB großen SSD-Festplatte. Das ermöglicht flottes Arbeiten und entspanntes Entertainment, wie man es eben sonst nur von großen und schweren Windows-Notebooks kennt.

Geringer Tastenhub
Aber, wie so oft im Leben, gutes Aussehen hat auch seinen Preis. Dass in dieses, nicht mal anderthalb Zentimeter dicke Gehäuse kein optisches Laufwerk reinpasst ist eigentlich klar. Die schicke Tastatur, die bei dunkler Umgebung von selbst erleuchtet, ist zum Tippen nicht ganz optimal. Wegen der geringen Bauhöhe ist nur wenig Tastenhub möglich. Auch die scharfen Kanten des Aluminiumgehäuses stören ab und an beim mobilen Arbeiten. Und schließlich ist die Akku-Laufzeit mit rund vier Stunden auch nicht überragend. In der Praxis hat sich eher ein dreistündiger Arbeitsrhythmus ohne Stromverbindung als praktikabel erwiesen. Für sehr mobile Nutzer könnte das ein wichtiger Nachteil sein.
Für Windows 8 wunderbar geeignet ist das Touchscreen-Display, das Acer dem Aspire S7 mit auf den Weg gibt. Kein Wunder, das war Maßgabe bei der Entwicklung. Die Nachteile beim Arbeiten, die das neue Betriebssystem von Microsoft so mit sich bringt, kann allerdings auch dieses schicke Notebook nicht aus der Welt schaffen. Wer ernsthaft produktiv sein möchte wird die Kacheln bald genervt zur Seite schieben und sich über den normalen Desktop bewegen. Und hier finden sich eben manche wichtigen Dinge, wie bestimmte Applikationen nur schwer. Dafür kann Acer nichts, aber ohne Windows 8 bringt der Touchscreen wiederum weniger Sinn.

Leistung satt
Weniger erfreulich war auch, dass im Test die Tastenkombination für das „@“-Zeichen einfach nicht funktionieren wollte. Abhilfe brachten nur die Touchscreen-Tasten, die umständlich immer wieder einzublenden waren. Im Gegensatz dazu ist der Geräuschpegel auch bei intensiver Nutzung erfreulich niedrig. Dank üppiger Leistung des Intel i7, der verbauten Ivy-Bridge und einem intelligenten Thermomanagement mit Heatpipes aus Edelmetall ist das Aspire S7 selbst mit laufendem Lüfter leise und entfacht kaum störende Lüftergeräusche.

Das Überzeugendste an dem Aushängeschild von Acer ist aber am Ende das Gesamtpaket. Die Technik ist das Beste, was derzeit in Ultrabooks verbaut wird. Das spielt zusammen mit einem sehr schönen Gehäuse und einem ordentlichen Lieferumfang. Die Adapter für den Anschluss eines HDMI-Monitors oder einer festen Netzwerkverbindung sind ebenso dabei wie Bluetooth-Maus und Tasche. Auch den Zusatz-Akku gibt es inklusive. Den braucht das Aspire S7 allerdings, wie bereits beschrieben. Aber die findige Lösung, der Energiespeicher wird hinten unter das Gehäuse gesteckt und dient so als Stütze, versöhnt dann doch. Das erste voll auf Windows 8 abgestimmte Notebook auf dem Markt überzeugt als Gesamtpaket und kann die Ultrabook-Konkurrenz in den Schatten stellen.
Fazit: In der Summe macht das Acer Aspire S7 also schon richtig Spaß. Zum Arbeiten bietet es mehr als ausreichend Leistung, mit dem Display bereiten auch HD-Videos Freude und dank der schicken Leder-Tasche und der passenden Bluetooth-Maus müssen sich Windows-Nutzer nicht mehr wie ästhetische Analphabeten vorkommen. Abzüge gibt es nur wegen der Tastatur, der eingeschränkten Akkulaufzeit und dem doch stolzen Preis von rund 1499 Euro. Im Vergleich zu Apples MacBook Air ist das aber immer noch günstig.

Datenblatt Acer Aspire S7 391-7351 Ultrabook
Abmessungen Breite / Höhe / Tiefe 33,3 / 1,19 / 22,4 Zentimeter
Display 13,3 Zoll Multitouch IPS-Panel 33,8 Zentimeter Breite
Auflösung 1920 x 1080 Full HD
Prozessor Intel Core i7 (3. Gen.) 3517U / 1.9 GHz
Grafik Intel HD Graphics 4000
Arbeitsspeicher 4 Gigabyte RAM, max. 6 Gigabyte
Festplatte 256 Gigabyte SSD
Anschlüsse HDMI, 2x USB 3.0, 2 in 1 Speicherkartenleser
Akku 4 Zellen Lithium-Polymer, 2340 mAh, bis zu 6 Stunden (Herstellerangabe)
Drahtlos Bluetooth 4.0, WLan 802.11n
Preis: rund 1500 Euro

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