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Wirtschaft: an Klaus Martini Leiter der globalen Anlagestrategie für Privatkunden der Deutschen Bank

Gold wird immer teurer

Herr Martini, der Goldpreis ist im Jahr 2005 stark gestiegen. Wird dieser Trend auch im kommenden Jahr anhalten?

Die Performance der vergangenen Jahre ist beeindruckend: Seit dem Jahr 1999 ist der Goldpreis kräftig gestiegen – von 260 Dollar bis auf kürzlich knapp 540 US-Dollar je Feinunze (31 Gramm). Dies ist der höchste Wert seit 23 Jahren, und – auch wenn der Goldpreis in jüngster Zeit wieder unter die Marke von 500 Euro zurückgefallen ist – es gibt noch deutliches Potenzial nach oben.

Der Grund für diese optimistische Einschätzung ist die Kombination von markttechnischen und fundamentalen Faktoren: So konnte nach einigen Anläufen der psychologische Widerstand von 500 Dollar zunächst einmal überwunden werden. Zudem wächst im aktuellen Konjunkturzyklus die Nachfrage nach Gold als Rohstoff für bestimmte Industrien, vor allem in den stark wachsenden Volkswirtschaften Asiens.

Und auch die private Nachfrage nach dem Edelmetall nimmt zu. Als Käufer treten hier insbesondere die Schmuckindustrien aus China und Indien auf. Aber auch die Scheichs aus dem Nahen Osten vergolden ihre Öldollars. Hinzu kommen preissteigernde Impulse von Finanzmarktteilnehmern und neuen Finanzmarktprodukten auf Gold, wie Exchange Traded Funds (ETFs), die physisch Gold nachfragen. Und nicht zuletzt gilt Gold klassisch als Schutzinstrument gegen Inflation.

Zugleich dürfte die Situation auf der Angebotsseite die kommenden Jahre angespannt bleiben, weil die Minenproduktion immer aufwändiger und teurer wird. Aus diesen Gründen könnte ich mir in den kommenden Jahren einen Goldpreis von 600 Dollar bis 700 Dollar durchaus vorstellen.

Privatanleger können auf unterschiedliche Weise von einem weiteren Preisanstieg profitieren. Grundsätzlich würde ich mir Gold nicht mehr zu Hause hinlegen. Aber der Anleger kann beispielsweise Zertifikate, wie das Feinunze Gold X-pert, oder Investmentfonds, wie den DWS Gold Plus Fonds, erwerben und in sein Depot legen. Dabei erscheint mir ein Anteil am Portfolio von bis zu fünf Prozent sinnvoll. Entscheidend ist die Risikoneigung des Anlegers.

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an Klaus Martini

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