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Wirtschaft: an Klaus Schneider Vorsitzender der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger

Zeit und Geld für Aktien

Ich möchte Geld an der Börse anlegen. Welche Vorteile hat die Einzelanlage in Aktien gegenüber Investmentfonds?

Wenn sich Kleinanleger bei Banken und Vermögensberatern in Sachen Wertpapieranlage beraten lassen wollen, werden ihnen meistens Investmentfonds empfohlen. Dabei wären Einzeltitel für viele Anleger durchaus attraktiv. Allerdings sollten sie über ein gewisses liquides Vermögen verfügen, um einerseits eine risikomindernde Streuung ihrer Aktienanlage zu erreichen und andererseits nicht kostentreibende Kleinorders zu erteilen. Wenn der Anleger dann noch Interesse (und Zeit) hat, die Märkte und die ihn interessierenden Firmen zu beobachten, dann kann die Einzelanlage attraktiver als die Fondsanlage sein.

Der Anleger ist im Gegensatz zu den Fondsmanagern in seiner Entscheidungsfindung unabhängig und braucht sich nicht an irgendwelche Indexzusammensetzungen, Benchmarks oder Analystenmeinungen zu orientieren. Er hat die Chance durch antizyklisches Verhalten offensichtlich unterbewertete Aktien dann zu erwerben, wenn Fonds und andere institutionelle Investoren sich noch zurückhalten. Wer etwa im Frühjahr 2003 Allianz-Aktien kaufte, konnte seinen Einsatz seitdem mehr als verdoppeln.

Ein Manko der meisten Fonds ist, dass sie allein schon auf Grund ihrer Größe keine Anlagen bei kleinen Werten, die wenig gehandelt werden, tätigen. Gerade bei diesen Smallcaps locken aber immer wieder attraktive Investmentmöglichkeiten, die somit weitgehend dem Einzelanleger vorbehalten bleiben. Für viele Aktionäre eher unbedeutend ist hingegen das Recht des Aktionärs zur persönlichen Teilnahme an der Hauptversammlung. Jedoch darf deren Informationsgehalt insbesondere bei ansonsten von der Öffentlichkeit kaum beobachteten Smallcaps nicht unterschätzt werden.

Ein weiterer Vorteil der Einzelanlage ist die Gebührenbelastung der Investmentfonds – neben einem einmaligen Ausgabeaufschlag von bis zu fünf Prozent und mehr kommen jährliche Verwaltungsgebühren von ein bis drei Prozent. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass sich sehr viele Fonds schlechter entwickeln als ihre Vergleichsindizes, dann sprechen für einen aktiveren Anleger viele Argumente für eine Einzelanlage.

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an Klaus Schneider

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