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Huhn

© ddp

Biogasanlage: Aus Hühnerkot wird Energie

Dass von Hühnern Gutes kommt, ist bekannt: Eier und Geflügelfleisch sind beliebte Grundnahrungsmittel. Dass sich aber auch aus Hühnerkot Nützliches machen lässt, ist neu: Erstmals wird in einer Biogasanlage aus Hühnerkot Energie gewonnen.

Eine bundesweit modellhafte Biogasanlage in Sachsen-Anhalt liefert Energie, die zu etwa 70 Prozent aus Hühnerkot gewonnen wird. Die zehn Millionen Euro teure Anlage der Gut Mennewitz GmbH in Baasdorf bei Köthen (Kreis Anhalt-Bitterfeld) ist heute in Betrieb genommen worden. Sie wandelt Hühnermist sowie Mais- und Gras-Silage in Strom, Wärme und Dünger um. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) stellte für die Investition rund 930.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm zur Verfügung, wie sein Ministerium mitteilte.

Das Projekt habe Modellcharakter für die gesamte Branche der Eier- und Geflügelproduktion, erklärte Gabriel. Bislang sei in Biogasanlagen ein Höchstanteil von 30 Prozent Geflügelkot eingesetzt worden, weil der hohe Stickstoffanteil zu Wasserbelastungen führte. Der Agrarbetrieb in Sachsen-Anhalt hat eine Spezialanlage entwickeln lassen, in der sowohl der Sand als auch der Stickstoff und Nährstoffe aus dem Hühnermist herausgeholt werden. Letztere werden als Dünger verwendet.

70.000 Hühner versorgen 4600 Haushalte

Das Gut betreibt zwei Farmen mit je 35.000 Hühnern. Jährlich will der Agrarbetrieb rund 25.000 Tonnen Geflügelkot zusammen mit Mais- und Gras-Silage in Energie umwandeln. Damit könne der jährliche Strombedarf von rund 4600 Haushalten gedeckt werden. Zudem entstünden 2,23 Megawatt Wärme pro Jahr. "Damit sollen unter anderem die Hühnerfarmen, unsere Verwaltung sowie das Landrats- und Finanzamt in Köthen beheizt werden", sagte der Geschäftsführer der Gut Mennewitz GmbH, Ulrich Wagner. (sba/dpa)

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