zum Hauptinhalt
Männerfreuden. Im Sommer sind mal die Männer fürs Essen zuständig.

© dpa

Bratwürste im Test: Auf die Pelle gerückt

Grillzeit ist Bratwurstzeit. Die Stiftung Warentest hat 17 fertig abgepackte Würstchen aus dem Kühlregal und zwei von der Frischtheke getestet. Fünf davon schneiden gut ab.

Engländer lieben und pflegen das Klischee vom wurstverliebten Deutschen. Öffentlich spotten sie darüber, heimlich aber beneiden sie uns um die Qualität und Vielfalt an der Wursttheke. Millionen Deutsche dürften an diesem Sonntag nur zu gern dem Vorurteil entsprechen und Tonnen von Würstchen auf den Grill legen, um beim Genuss derselben zu verfolgen, wie die Löw-Elf den Insulanern auf die Pelle rückt. Mal sehen, ob sie die Deutschen künftig auch um ihre Ballkunst beneiden.

Vertrauen. Das braucht man als Sportsfreund – aber leider auch als Wurstkäufer. Denn auch ein geschultes Auge kann nicht erkennen, was der Metzger unter der Pelle versteckt hat. Nun hat die Stiftung Warentest 17 fertig abgepackte Würstchen aus dem Kühlregal und zwei von der Frischtheke getestet – alles nur Klassiker mit Schweinefleisch. Schnickschnack wie Puten-, Kalbfleisch oder gar Tofu wurde nicht getestet. Am Ende erreichten fünf von 19 die Note „gut“. Sieger waren die recht günstigen Original Nürnberger Rostbratwürstchen der Marke Ja! von Rewe. Auch die anderen beiden getesteten Nürnberger mit der typischen Majoranwürzung erreichten noch gute Noten.

Zweitplatzierte im Test waren die großen Bratwürste von Bratmaxe mit vergleichsweise wenig Fett und Kalorien. Ebenfalls noch „gut“: Die Original Thüringer Bratwurst von Wolf, die wie viele ihrer Art eine Kümmelnote prägt.

Den allgemeinen Verdacht, in Würstchen sei oft nur minderwertiges Fleisch oder Bindegewebe versteckt, konnten die Tester nicht bestätigen: Fast alle Produkte enthielten vor allem hochwertiges Muskelfleisch. Vereinzelte Knorpelstückchen fanden die Tester aber immer wieder. Und bei den Würstchen von Aldi Nord konnte das Prüflabor auch geringe Mengen von Gewebe aus dem zentralen Nervensystem von Schweinen nachweisen.

Auf Packungen gedruckte Prädikate wie „Spitzenqualität“ oder „Delikatessware“ können Kunden ignorieren. Diese Würstchen schnitten nicht besser ab. Und die einzigen Biobratwürste im Test, die Chiemgauer Rostbratwürstl, waren nur „mangelhaft“. Die Tester meinten, sie würden säuerlich riechen und schmecken. Am Ende der Mindesthaltbarkeit fand man darin Milchsäurebakterien und Verderbniskeime – wie auch bei den Landfreund-Würstchen von Penny und den Bratwürsten von Gut&Günstig (Edeka). Krankheitserreger konnten die Tester aber nicht feststellen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false