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Wirtschaft: Cooler im Netz surfen

Das Testurteil: 8 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen Es ist schon erstaunlich, für was man im Laufe seines Lebens so alles zum Experten wird. Ich könnte jetzt Vorträge halten über Shapes von Windsurfbrettern, über Segeldruckpunkt und Angleitverhalten, Finnengrößen und Titanunterzieher für Neoprenanzüge.

Das Testurteil: 8 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

Es ist schon erstaunlich, für was man im Laufe seines Lebens so alles zum Experten wird. Ich könnte jetzt Vorträge halten über Shapes von Windsurfbrettern, über Segeldruckpunkt und Angleitverhalten, Finnengrößen und Titanunterzieher für Neoprenanzüge. Aber hier geht es nicht ums reale Surfen, sondern ums virtuelle. Genauer: um die Arbeit am Notebook. Und um das, was sie angenehmer macht – ein Coolerpad nämlich. Das verhindert Hitzeblasen auf dem Oberschenkel, wenn man wie ich am liebsten auf der Couch mit dem Ding auf den Beinen schreibt. So eine Lüfterunterlage kühlt den Computer angenehm, nicht nur im Hitzesommer 2006.

Nie hätte ich gedacht, dass es so was überhaupt gibt, geschweige denn, dass ich so was mal brauchen würde. Aber irgendwie habe ich immer Pech beim Laptop-Kauf. Mein erstes Gerät von einem Schweizer Kleinhersteller vor sechs Jahren war ein Fehlkauf. 5000 Mark hat das Ding gekostet. Ja, ich weiß, viel zu teuer. Es war aber so schön leicht – und von Anfang an kaputt. Weil sich der kleine Computerladen, bei dem ich das Gerät gekauft hatte, damals als völlig unkooperativ erwies, hätte ich das Geld auch aus dem Fenster werfen können. Diesmal war die Wahl weit besser. Ein Medion-Gerät von Aldi hatte mich kurzfristig gereizt, weit billiger, aber dennoch mit allem Drum und Dran: Fernsehempfang, Fingerabdruck-Sensor und noch mehr Feinheiten, die man eigentlich gar nicht braucht. Das Gerät macht viel Freude, aber zwei Dinge nerven: der Lüfter – und, dass der Laptop offenbar mangels Isolierung vor allem unten tierisch heiß wird.

Aber da gebe es eine Lösung, sagte der freundliche Mann im Technik-Call-Center von Medion: so genannte Chill Pads oder Cooler Pads. Das sind Mini-Tabletts zum Unterlegen mit eingebautem Lüfter. Ich hatte etliche Modelle zum Testen zu Hause. Der erste Kandidat vom Fachversandhandel Pearl war der teuerste: mehr als 30 Euro. Sah formschön aus, war flüsterleise und in den Lüfterstufen verstellbar, aber der Kabelsalat vorn nahe der Tastatur nervte. Dann folgte das Basismodell „Just Cooler“ von Conrad – schon nicht schlecht. Entschieden habe ich mich dann für den „NB-808 USB Notebook Hi-Fi Chill Pad“ für 19,95 Euro. Das kostet dasselbe wie der „Just Cooler“, bringt aber gleich noch zwei integrierte Boxen mit, die kräftigen Sound liefern. Also: federleichten Cooler auf die Knie packen, Laptop drauf, USB-Kabel ins Notebook und die andere Kabelseite in das Pad gesteckt – und schon bleibt man beim Surfen kühl. Der Lüfter säuselt leise, entzieht dem Computer heiße Luft und bläst sie nach hinten raus. Mit einem zweiten Kabel entlockt man dem Pad den Sound. Der einzige Nachteil: Die Kühlunterlage ist kleiner als mein Notebook, aber ergonomisch passt es trotzdem. Die anderen Geräte kühlten zwar noch besser, hatten aber keine integrierten Boxen. Liebe Entwickler: Den nächsten Text würde ich übrigens gern über eine Vorrichtung gegen schrecklich spiegelnde Bildschirme verfassen.

Annette Kögel

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