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Wirtschaft: Der Weg zum besten Tarif Experten empfehlen: Auf günstige Gebühren achten statt auf ein preiswertes Mobiltelefon

Weihnachten ist Hochsaison im Handygeschäft. Dabei geht es nicht nur darum, das richtige Mobiltelefon zu finden.

Weihnachten ist Hochsaison im Handygeschäft. Dabei geht es nicht nur darum, das richtige Mobiltelefon zu finden. Viel komplizierter ist es, den besten Tarif zu ermitteln. Die Zahl der unterschiedlichen Preismodelle – mit und ohne Vertrag, mit oder ohne Gesprächsminuten inklusive – geht in die Hunderte. Und den günstigsten Vertrag schlechthin – den gibt es nicht. Was der optimale Tarif ist, hängt ganz entscheidend vom individuellen Telefonierverhalten jedes einzelnen Kunden ab.

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man schließt einen Vertrag ab, der in der Regel mindestens eine zweijährige Laufzeit hat. Hier fallen monatliche Grundgebühren oder ein Mindestumsatz an. Der Kunde zahlt also auch, wenn er das Handy gar nicht nutzt. Dafür sind die Gesprächsgebühren meist günstiger als bei PrepaidHandys. Hier kauft der Kunde ein Handy mit einer Guthabenkarte, die immer wieder aufgeladen werden kann. Bezahlt wird nur, wenn auch telefoniert wird. Zusätzliche Gebühren entstehen nicht. Dafür gewähren die Mobilfunkanbieter bei PrepaidHandys nicht mehr so hohe Subventionen beim Erwerb eines neuen Handys.

Wer sich im Handel über den optimalen Tarif informieren will, sollte im Hinterkopf behalten, dass die Händler unterschiedlich hohe Provisionen von den jeweiligen Anbietern erhalten. Ratsam ist es also, sich bei mehreren anbieterunabhängig Händlern parallel zu informieren. Bevor man sich für Vertrag oder Prepaid-Handy entscheidet, sollte man genau prüfen, zu welchen Uhrzeiten, wie lange und in welche Netze man telefoniert. Falls vorhanden lässt sich das am einfachsten anhand alter Handyrechnungen mit Einzelverbindungsnachweis ablesen. Vier beispielhafte Profile – Viel-, Normal- und Wenig-Telefonierer sowie einen typischen Prepaid-Kunden – finden sich in der Tabelle rechts.

Bei Prepaid-Kunden gilt: „Wer seine Prepaid-Karte nur mit fünf bis zehn Euro pro Monat auflädt, sollte bleiben, wo er ist“, sagt Martin Müller vom Informationsdienst Teltarif. „Wer jedoch regelmäßig für mehr als 15 oder 20 Euro im Monat telefoniert, sollte über einen Vertrag nachdenken.“ Vor Vertragsabschluss sollte man prüfen, in welchem Netz die meisten Freunde, Bekannten und Verwandten telefonieren. „Netzinterne Gespräche sind deutlich billiger als die Anrufe in fremde Netze“, sagt Müller. Er rät zudem auf die Abrechnungstakte zu achten. Je länger der Takt, desto ungünstiger für den Kunden. „Es kann sich lohnen, für einen kürzeren Abrechnungstakt eine höhere Grundgebühr in Kauf zu nehmen“, sagt Müller. Bei einem Takt 60/1 (siehe Tabelle) rechnen die Anbieter die erste Minute voll ab, danach aber sekundengenau.

Der billigste Tarif nutzt nichts, wenn man dort, wo man telefonieren möchte, keinen Empfang hat. „Das Pauschalurteil, dass D-Netze eine bessere Versorgung haben als E-Netze, kann man nicht mehr fällen“, sagt Müller. „Punktuell kann es aber im ländlichen Bereich Orte geben, wo man in einem Netz keinen Empfang hat.“ Im Zweifel sollte man vorher ausprobieren oder erfragen, welche Netze wo guten Empfang bieten.

Generell warnen Verbraucherschützer aktuell vor Angeboten von Werbern auf der Straße, die große Versprechen machen: etwa ein Tophandy für null Euro bei einem Vertrag ohne Grundgebühr oder Mindestumsatz und dazu noch eine Playstation gratis. Wer darauf eingeht, hat zwar am Ende einen Vertrag am Hals, erhält aber oft weder das versprochene Handy noch die Playstation. Grundsätzlich rät Müller: „Lieber ein paar Euro mehr für das Handy bezahlen, dafür aber einen günstigen Vertrag abschließen.“

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