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Deutsche Bahn: Das Handy wird zum Fahrschein

200 Testkunden der Bahn erproben seit Freitag das System "Touch & Travel". Das Konzept dahinter: Das Handy soll künftig zum Bahnfahrschein werden und auch beim Umsteigen auf den Nahverkehr den Gang zum Schalter überflüssig machen. 2010 soll das System bundesweit eingeführt werden.

Ein ungewohntes Prozedere für die 200 Testfahrer: Vor Abfahrt ihres Zuges melden sie sich auf dem Bahnsteig durch ein Funksignal als Fahrgast an, am Ziel melden Sie sich wieder ab. Am Ende des Monats schickt die Bahn dann eine Rechnung über den Fahrpreis. "Es wird für die Kunden sicherlich nicht teurer werden", sagt Bahnchef Hartmut Mehdorn in Berlin beim Start des Testlaufs in einem Teilnetz der Berliner S-Bahn, dem Potsdamer Nahverkehr und auf der ICE-Strecke Berlin-Hannover.

Offen für alle Anbieter

 Bislang verfügen handelsübliche Handys noch nicht über die notwendige Übertragungstechnologie NFC (Near Field Communication), sagt Vodafone-Chef Friedrich Joussen. Das Unternehmen hat das System zusammen mit der Bahn und weiteren Partnern entwickelt. "Die Technik wird aber standardmäßig in die Handys kommen." Die Bahn will mit dem System auch Neukunden gewinnen. Jedoch können die Nutzer nicht von Frühbucherrabatten profitieren, weil sie sich erst unmittelbar vor Fahrtantritt anmelden.

Rund 1500 "Touchpoints" stehen in der Versuchsregion an den Bahnsteigen. Fahrgäste halten ihr Handy an die buchdeckelgroßen Kontaktflächen, um sich zur Fahrt an- oder abzumelden. Ende des Jahres wird der Test ausgewertet, dann soll es einen weiteren, größeren Praxistest geben. Mehdorn verspricht ein transparentes und zuverlässiges System. Es ist den Angaben zufolge offen für alle Mobilfunkanbieter. (cp/dpa)

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