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Wirtschaft: Eiskalte Italiener

Wenig Genuss, aber reichlich Fett – die meisten Produkte haben viel zu viele Kalorien

Bequemer geht es nicht: Ofen vorheizen, Packung aufreißen, Pizza einschieben, zwölf Minuten warten – fertig. Und in der Küche breitet sich ein leckerer Duft aus. Doch wer dann herzhaft zubeißt, ist vom Geschmack oft enttäuscht. Tiefkühlpizza zu Hause schmeckt eben doch nicht wie vom Italiener.

Die Stiftung Warentest hat 14 Tiefkühlpizzen getestet, und nur zwei bekamen in puncto „sensorische Fehlerfreiheit“ die Note „gut“. Sechs dagegen waren nur ausreichend. Bei der Sensorik spielte allerdings nicht nur der Geschmack eine Rolle, sondern auch der Geruch und das Aussehen.

Die Tester verkosteten Pizza Speciale, das ist nach Pizza Salami die beliebteste Sorte der Deutschen. Sie ist neben Käse, Tomaten und Salami auch belegt mit Schinken, Pilzen, gelegentlich mit Peperoniwurst und manchmal auch mit Peperonischoten oder Brokkoli. Testsieger mit der Gesamtnote „gut“ wurden die Pizza Speciale von „Dr. Oetker Ristorante“ und die „Original Wagner Steinofen-Pizza“. Sie gehörten mit 2,15 Euro beziehungsweise 2,30 Euro pro Pizza aber auch zu den teuersten Produkten im Test. Nur die „Pizza Salame Speciale“ von Eismann war mit 2,90 Euro noch deutlich teurer. Sie hat allerdings von den Testern vor allem wegen geschmacklicher Fehler nur ein „ausreichend“ bekommen.

Die beiden Testsieger schmecken zwar am besten, haben aber mit die höchsten Fettprozente in der Prüfung. Daher, sagen die Experten, seien sie vom Gehalt (etwa 890 Kilokalorien pro Pizza) als Hauptmahlzeit für einen erwachsenen Mann bestenfalls eingeschränkt geeignet. Das heißt: Der Brennwert ist zwar deutlich höher als der einer Hauptmahlzeit. Doch die Pizza ist akzeptabel, wenn man dafür eine Zwischenmahlzeit weglässt. Figurbewusste Pizzaliebhaberinnen sollten sich dagegen mit einer halben Pizza begnügen – und lieber noch einen Salat dazu essen. Vergleichsweise leicht ist die „Steinofenpizza Speziale“ von Alberto (723 Kilokalorien). Sie kam im Test auf Platz drei, allerdings bemängelten hier die Kritiker die Luftblasen im Teig und den leicht trockenen Boden.

Die Böden waren bei den vorgebackenen Produkten im Test häufig ein Ärgernis: Im schlimmsten Fall sah die Unterseite schon beim Auspacken verbrannt aus. Nach dem Backen waren die Böden oft hart und trocken statt knusprig. Doch auch bei Rohteigpizza, die die Warentester zusätzlich prüften, war das Ergebnis nicht optimal. Geärgert haben sich die Tester auch über den oft verrutschten Belag: Da lagen dann die Salami auf der einen und die Pilze auf der anderen Seite. Bei „Riggano“ von Aldi Süd zeigte die Verpackung sogar sehr viel mehr Käse als die Pizza selbst.

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