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Wirtschaft: Elf Freunde fürs Wohnzimmer

Das Testurteil: 5 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen Ob sich der Hersteller mit der Farbwahl einen Gefallen getan hat? Den zusammenklappbaren Home-Kicker von Classen gibt es derzeit nur in schwarz-gelb, Farben, die in Fußballdeutschland zwangsläufig mit Borussia Dortmund verbunden werden.

Das Testurteil: 5 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

Ob sich der Hersteller mit der Farbwahl einen Gefallen getan hat? Den zusammenklappbaren Home-Kicker von Classen gibt es derzeit nur in schwarz-gelb, Farben, die in Fußballdeutschland zwangsläufig mit Borussia Dortmund verbunden werden. Schalke-Fans werden sich damit wohl schwer tun.

Wer sich von den Borussia-Farben und dem Preis – 514 Euro inklusive Versand – nicht abschrecken lässt, steht vor der Herausforderung des Zusammenbaus. Da die Bauanleitung zu wünschen übrig lässt, sind zwei durchschnittlich begabte Hobby-Fußballer gut 90 Minuten beschäftigt. Nun steht er da: Solide Beine, leicht laufende Drehstangen, vernünftige Details wie Spielstandschieber und Ballausgaben. Die Ecken sind angeschrägt, damit der Ball zurück ins Spiel finden kann. Eindeutiger Pluspunkt des Classen-Kickers ist die Klappfunktion: Mit wenigen Handgriffen ist der Tisch in die platzsparende Senkrechtstellung gebracht und beansprucht dann weniger als einen halben Quadratmeter des Hobbykellers.

Der erste Spieleindruck ist der eines Hallenturniers: Der Boden ist glatt, die Geschwindigkeit hoch. Wer sonst nur auf bierklebrigen Kneipenkickern spielt, muss sich umgewöhnen. So geht anfangs manches Dribbling daneben, der vorgelegte Ball schlittert zum Gegner. Aber mit dem Heimtisch hat man ja genug Gelegenheit, die Technik zu verfeinern.

Die Nachteile des Kickers liegen in der Hand: Im Eifer des Gefechts werden die Gummigriffe locker, der Spieler verliert Stück für Stück die Kontrolle über seine Figuren. Das gibt dem Benutzer das unschöne Gefühl eines Trainers, der vom Spielfeldrand zuschauen muss, wie seine Kicker aus dem Ruder laufen. Zwischen zwei Ballwechseln muss man also die Gummis nachrichten, was Spielfluss und -freude eindämmt. Es gibt zudem mehrere tote Punkte auf dem schwarzen Parkett: Stellen am Spielfeldrand, die man mit seinen Kickern nicht erreichen kann. Vor allem die Gummibeine der Außenstürmer treten häufig ins Leere.

Tischkicker gehören zu den Nostalgieprodukten, die Väter für ihre Kinder kaufen, weil sie früher selber gerne damit gespielt haben. Wer die alten Zeiten gemeinsam mit dem Nachwuchs aufleben lassen will, ist vielleicht bereit, dafür 500 Euro auszugeben. Allerdings kann man für 500 Euro auch in der Eckkneipe oder im Freizeitheim verdammt lange am Tisch stehen. Vielleicht die bessere Investition.

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