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Energiekosten: Mietern drohen hohe Nachzahlungen

Mieter müssen inzwischen mehr als ein Drittel ihres Nettoeinkommens für Wohnen und Heizen ausgeben. Und die Belastung dürfte noch größer werden.

Berlin - Wie der Deutsche Mieterbund (DMB) am Donnerstag in Berlin mitteilte, schlugen im vergangenen Jahr die Ausgaben für Miete, Heiz- und Nebenkosten mit durchschnittlich 34 Prozent zu Buche. Einkommensschwache Haushalte mussten sogar 40 Prozent oder mehr ihres Einkommens für die Wohnung ausgeben.

Nach Einschätzung von Mieterbund-Präsident Franz-Georg Rips wird die Belastung der Mieter in diesem Jahr noch deutlich steigen. Rips rechnet mit Nachzahlungen von 20 bis 30 Prozent. Heizöl sei im Jahresdurchschnitt um 38 Prozent, Gas um acht Prozent teurer geworden. „Die Zeche für die Preisexplosion bei Öl und Gas im Jahr 2008 müssen Mieter 2009 zahlen, wenn sie ihre Heizkostenabrechnung erhalten“, so Rips.

Im Vergleich zu den Energiekosten sind die „kalten“ Betriebskosten (etwa Müll- und Wasserpreise) im vergangenen Jahr bundesweit nur um 0,8 Prozent gestiegen, die Mieten selbst kletterten um 1,2 Prozent, berichtete der Mieterbund. Die Mehrbelastung sei aber regional sehr unterschiedlich ausgefallen. In Süddeutschland seien die Mieten unterm Strich fünf- bis sechsmal so stark gestiegen wie in Ostdeutschland.

In Berlin ist die Situation uneinheitlich, sagte Hartmann Vetter, Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins. „In den gefragten Bezirken sind die Mieten exorbitant gestiegen“, berichtete Vetter, im Bestand seien die Erhöhungen moderater. Die Berliner Organisation hat jetzt 150 000 Mitglieder – drei Prozent mehr als im Vorjahr. Der Bedarf nach Beratung wächst. „Die Leute kämpfen um jeden Cent“, meinte Vetter. hej

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