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Wirtschaft: Erste Hilfe bei Finanzfragen

Ansturm auf die Hotline der Verbraucherzentrale

Berlin - „Leider sind zur Zeit alle Leitungen belegt, bitte versuchen Sie es später noch einmal.“ Mit dieser Ansage mussten sich die meisten der 19 000 Anrufer zufrieden geben, die am Freitag bereits in den ersten sieben Stunden versucht haben, die bundesweite Hotline für Finanzfragen der Verbraucherzentralen zu erreichen. „Wir haben nicht mit so einem riesigen Andrang gerechnet“, sagt Manfred Westphal, Leiter des Fachbereichs Finanzdienstleistungen beim Bundesverband der Verbraucherzentralen in Berlin. Im Schnitt hätten den Anrufern knapp zehn Leitungen für die erste Hilfe in Finanzfragen zur Verfügung gestanden. Es gebe nur eine begrenzte Zahl von Beratern.

Gefragt wurde nach der ganzen Bandbreite der Finanzprodukte, sagt Westphal. Ältere Menschen hätten oft angerufen, mit der Sorge, ob ihr Erspartes denn auch unter den Einlagensicherungsfonds falle. Das Fachwort sei tatsächlich immer wieder gefallen, sagt Westphal. „Davon hat inzwischen jeder gehört oder gelesen und weiß, dass das etwas Wichtiges ist.“ Häufig sei zudem nach den speziellen Risiken von Investmentfonds gefragt worden. In dem Zusammenhang wollten Anrufer oft wissen, was sie tun können, wenn sie sich falsch beraten fühlen. Ein weiteres Thema sei die Sicherheit von fondsgebundenen Lebensversicherungen gewesen, die meist in Aktien investieren. „Hier trägt der Verbraucher das volle Kapitalmarktrisiko“, erklärt Westphal. Viele Fragen kamen auch zur isländischen Bank Kaupthing, die in Deutschland mit hohen Zinssätzen geworben hatte. Nun kommen die 30 000 deutschen Kunden seit der Verstaatlichung der Bank nicht mehr an ihr Geld. Hier müsse man noch abwarten, sagt der Finanzexperte. Der Einlagensicherungsfall sei noch nicht festgestellt.

Die gute Nachricht für alle, die nicht durchgekommen sind: Die Hotline, die vom Bundesverbraucherministerium finanziert wird, ist zunächst bis zum 19. November geschaltet. Hält die große Nachfrage an, sei eventuell auch eine Verlängerung bis Ende des Jahres möglich. „Jetzt zeigt sich, wie wichtig unabhängige Beratung ist“, sagt Westphal. vis

Die Finanzexperten der Verbraucherzentralen erreichen Sie montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 21 Uhr unter der Nummer 0800/66 48 588 (kostenfrei aus dem Festnetz).

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