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Wirtschaft: Fisch unter Auflagen

Ohne Fehler war keines der Gerichte – manche schmeckten ranzig

14,5 Kilogramm Fisch haben die Deutschen pro Kopf im vergangenen Jahr verzehrt – Tendenz steigend. Dabei greifen die Kunden hier zu Lande meist zu verarbeiteter Ware: 33 Prozent ist Tiefkühlfisch, 30 Prozent Fisch aus Konserve und Marinade. Der Rest kommt frisch, geräuchert oder in Salaten verarbeitet in die Küche. Ein Klassiker unter den Tiefkühlprodukten ist dabei das „Schlemmer-Filet à la Bordelaise“ – das gibt es bereits seit dem Jahr 1969. Obwohl „à la Bordelaise“ eine Erfindung von Iglo war, bieten auch andere Hersteller tiefgefrorene Fischfilets dieser Art an: Eine Fischplatte mit einer Auflage, die vor allem aus Semmelbröseln, Fett, Gewürzen und anderen Zutaten wie manchmal Kräutern besteht. Bei manchen Herstellern helfen auch Aromastoffe etwas nach.

Die Stiftung Warentest hat 15 Schlemmerfilets getestet: nur vier waren „gut“. Dabei sind die Handelsmarken deutlich billiger: 65 Cent pro 200-Gramm-Portion kosten die Filets von Kaufland und Aldi Süd. „Ein berauschend gutes Testergebnis ist das nicht“, sagt Dorothee Lennert von der Stiftung Warentest. Gesundheitsgefährdendes haben die Tester zwar nicht gefunden, auch nicht zu viele Keime oder Schadstoffe. „Aber die Fischqualität schwankte stark von Packung zu Packung“, sagt Lennert. „Hier haben einige Hersteller offenbar ihre Produktionsabläufe nicht im Griff.“ Ungenießbar war keine der Proben. „Aber gelegentlich schmeckten sie alt, tranig oder ranzig und rochen auch nicht lecker“, sagt Lennert. Einige Produkte wiesen wegen mangelhafter Lagerung Gefrierbrand an den Schnittkanten auf.

Wer erwartet, dass er bei einem „Schlemmerfilet“ auch ein einzelnes Filet bekommt, wird enttäuscht: Zwar ist tatsächlich nur Filet drin, praktisch grätenfrei. Bei der Herstellung werden die Filets jedoch übereinander gestapelt, in Blöcken eingefroren und in Portionen zersägt. 400 Gramm wiegt ein Schlemmerfilet. Die Auflage macht meist rund 25 Prozent aus – übrig bleiben 300 Gramm Fisch. Doch welcher Fisch liegt unter der Auflage? Auf der Packung ist meist „Weißfisch“ angegeben: Das kann je nach Saison Alaska-Seelachs, Seelachs, Seehecht, Südlicher Blauer Wittling sein. Welcher Fisch tatsächlich in der Verpackung steckt, verrät ein Kürzel, dass die Hersteller meist hinter das Mindesthaltbarkeitsdatum drucken.

Im Internet: www.test.de

www.fischinfo.de

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