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Wirtschaft: Fitstrampeln vor dem Fernseher

Der beste Heimtrainer kostet 1450 Euro – aber es gibt auch gute, sehr viel preiswertere Alternativen

Kleine Bergfahrt gefällig? Das können Sie auch in der guten Stube haben. Wer etwas für die Gesundheit tun will, aber keine Lust auf Wind und Regen vor der Tür hat, kann heute aus einer riesigen Auswahl von Fahrradtrainern auswählen. Der Trend bei den Heimtrainern gehe eindeutig in Richtung Ergometer, schreibt die Stiftung Warentest – das sind Geräte mit Leistungsanzeige, die zum Beispiel den Puls oder Kalorienverbrauch messen, oder die Auswahl zwischen Berg- und Talfahrt ermöglichen.

Für die aktuelle Ausgabe haben die Tester – neben drei herkömmlichen Geräten – zwölf dieser Ergometer getestet, darunter auch ein Liegemodell. Das Ergebnis: Zum Trainieren eignen sich alle Geräte, die Ergometer sind allerdings in der Regel komfortabler und bieten mehr Abwechslung als die Standardgeräte.

Knapper Testsieger mit „gutem“ Ergebnis ist ein Modell von Daum (Premium 8), das allerdings stolze 1450 Euro kostet. Dafür sei es mit einer maximalen Leistung von 600 Watt auch für sportliches Training geeignet, loben die Tester. Die Nummer zwei von Kettler (X 3) schneidet nur unwesentlich schlechter ab, kostet aber nur 730 Euro.

Das allerbeste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet nach Überzeugung der Warentester aber die Nummer drei im Test, das Ergometer Buffalo Montreux. 300 Euro kostet das Modell, allerdings sind die Griffe nicht ganz schadstofffrei. Das Problem teilt der Buffalo allerdings auch mit wesentlich teureren Modellen.

Bei insgesamt fünf Geräten fanden die Warentester zu hohe Schadstoffbelastungen in den Kunststoffgriffen, das zog auch das Gesamtergebnis nach unten – sie wurden allesamt nur mit „mangelhaft“ bewertet. Bei dem Schadstoff handelt es sich um PAK, das ist die Abkürzung für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Sie kann über Hautkontakt in den Körper gelangen und beim Menschen krebserregend, fruchtschädigend und erbgutverändernd wirken.

Davon betroffen sind die Modelle Sport EM 9 von Christopeit, der E 30 L von Tunturi, der Fitness Focus 408 von Horizon, Intersport/ Energetics CT 4.1 Pro und der Alex H5.7 von Karstadt (das mit 149 Euro auch das billigste Gerät im Test war).

Davon abgesehen monierten die acht Tester vor allem unzuverlässige Pulsmesser und ungenaue Leistungsanzeigen. Einige Pulsmesser zeigten mitunter „gar keine oder falsche Werte an“, beklagten die Prüfer. Als besonders unzuverlässig erwiesen sich Handschalen, etwas besser funktionierten Ohrclips, am allerbesten aber die Pulsmessung über einen Brustgurt, der aber oft dazugekauft werden muss.

Klagen gab es auch über nicht exakte Leistungsanzeigen. Die Leistung wird in Watt angegeben und nach DIN-Norm ist dabei eine Abweichung von zehn Prozent nach oben oder unten zulässig. Drei der Testgeräte (Life Fitness/ C1 Advanced, Vision Fitness/ E3200 HRT, Horizon/ Fitness Focus 408) zeigten allerdings eine Leistung an, die noch viel deutlicher nach unten abwich, wie die Tester herausfanden. Das kann vor allem für Herzpatienten gefährlich sein. Wenn sie mit zu hoher Leistung trainieren, kann das leicht zu Überlastung führen.pet

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