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GfK-Konsumklima: Verbraucher schonen ihre Geldbeutel

Obwohl die Einkommenserwartung sich leicht erholt hat, haben die zuletzt trüben Konjunkturaussichten die Kauflaune der Verbraucher weiter sinken lassen. Das Konsumklima hat laut GfK-Umfragen seinen Tiefststand seit Sommer 2003 erreicht.

Die Kauflaune der Verbraucher ist schlecht wie lange nicht. Auch die inzwischen deutlich gesunkenen Energiepreise konnten die Stimmung der Konsumenten nicht aufhellen, wie der am Dienstag veröffentlichte Konsumklima-Index der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zeigte. Die Neigung zu größeren Anschaffungen ließ demnach erneut nach. Die Einkommenserwartung erholte sich nach einem Einbruch im Juli hingegen leicht. Die GfK senkte daher ihre Prognose für das Konsumklima im September auf 1,5 Punkte nach 1,9 Punkten im August. Im Juli waren noch 3,6 Punkte verzeichnet worden.

Laut GfK befürchten die deutschen Verbraucher weitere Preiserhöhungen. So sei zwar der Preis für Öl zuletzt deutlich gesunken, nun stünden aber teils heftige Erhöhungen bei den Gaspreisen an. Auch ließen die weiterhin hohen Erzeuger- und Großhandelspreise eine auf mittlere Sicht weiterhin hohe Inflationsrate erwarten. Die von der GfK gemessene Einkommenserwartung bleibt vor diesem Hintergrund trotz der zuletzt wieder stärker gestiegenen Löhne deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Weihnachtsgeschäft in Gefahr

Die eingetrübte Konsumstimmung wird nach Einschätzung von Experten wahrscheinlich auch auf das Weihnachtsgeschäft durchschlagen. Prognosen seien zwar nicht einfach. "Aber wenn man sich die finanziellen Möglichkeiten der Haushalte anschaut, dann wird das Weihnachtsgeschäft wahrscheinlich nicht sehr berauschend", sagte der Konsumforscher Rolf Bürkl vom Marktforschungsunternehmen GfK. Möglich sei allerdings auch ein Szenario, wonach zumindest ein Teil der Verbraucher nach der Zurückhaltung der vergangenen Monate sagt: "Zu Weihnachten gönn ich mir was".

Bürkl rechnet bis weit in den Herbst mit einer weiteren Abkühlung des Konsumklimas. "Wir werden auch in den kommenden ein bis zwei Monaten keinen Konsumrausch erleben", schätzt der Konsumforscher. Bis zum Jahresende hält er jedoch eine Stabilisierung der Verbraucherstimmung für möglich. Ein bisschen dürften dazu auch die sinkenden Lebens- und Mineralöl-Preise beitragen. "Jeden Tag mit neuen Rekordwerten an der Zapfsäule konfrontiert zu sein - das hat zuletzt bei vielen Verbrauchern schon die Laune getrübt", betonte Bürkl. "Zusammenfassend kann man vielleicht sagen: Der große Druck bei den Preisen ist raus. Es ist aber noch keine richtige Entspannung zu sehen." (AFP/dpa/küs)

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