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Wirtschaft: Hollywood im Wohnzimmer

Wer Kino zu Hause erleben will, muss für eine gute Anlage mehr als 350 Euro investieren

Zorros Degen pfeift durch die Luft. Der Held setzt auf seinem Pferd zum Sprung an – und landet direkt hinter dem heimischen Sofa. Ende März kommt „Die Legende des Zorro“ auf DVD heraus. Wer eine Heimkinoanlage zu Hause hat, kann das volle Kinoerlebnis dann auch im eigenen Wohnzimmer genießen. Für den richtigen Sound braucht man einen verständnisvollen Partner und 535 Euro – sagt die Stiftung Warentest. Sie hat DVD-Heimkinoanlagen getestet.

Ergebnis: Mit dem Yamaha „AV-Pack 205“ für 535 Euro kommt „sehr guter“ Kinoton ins Wohnzimmer und auch Musik-CDs klingen gut. Die Pioneer „DCS 340“ für 475 Euro hält mit einem rundum guten Klang halbwegs mit. Unter den preiswerten Anlagen hat die Sony „DAV-DZ300“ für 380 Euro die Nase vorn. Anlagen mit zwei Frontboxen und einem Basslautsprecher (2.1) sind deutlich teurer und bieten nicht annähernd den Raumeffekt wie Anlagen mit fünf plus einer Box (5.1, siehe Kasten), lautet das Urteil der Warentester.

Das Einverständnis des Partners ist notwendig, weil die Aufstellung einer Heimkinoanlage einen ganz erheblichen Eingriff in die Wohnzimmereinrichtung bedeutet – eben wegen der fünf Boxen, die im Raum verteilt werden müssen. „Da sollte der Partner unbedingt mitentscheiden“, sagt Peter Knaak von der Stiftung Warentest. Für den optimalen Klang im Raum dürfen die Boxen der 5.1-Anlagen nämlich nicht hinter Pflanzen versteckt in der Ecke stehen. Sie müssen freistehend im Raum platziert werden.

Der zehn Quadratmeter große Kellerraum ist übrigens als Kinosaal keine Alternative, es sei denn, man hat dort bereits seine Bibliothek untergebracht: „Der optimale Hörraum ist gut gedämpft“, sagt Knaak: „Hervorragend ist der Klang in Räumen mit dicken Vorhängen, Polstermöbeln und Bücherregalen.“

Ist die gemeinsame Leidenschaft für das Kino oder auch die Toleranz des Partners groß genug, dann ist ein wichtiges Kriterium für das Hörvergnügen die Wahl der richtigen Boxen. „Kaffeetassen-große Lautsprecher haben es schwer, einen ausgewogenen Klang zu erzeugen“, sagt Knaak. „Größere Boxen machen den besseren Sound.“

Als eine weitere Richtschnur bei der Auswahl kann der Hersteller gelten: Knaak empfiehlt Produkte von Firmen, die auch in der Musiktechnik gute Anlagen auf dem Markt haben. „Nicht ohne Grund liegt Yamaha in unserem Test vorn“, sagt Knaak.

Wer bereits eine gute Stereoanlage daheim hat, kann das Bestehende auch durch den Kauf von AV-Receiver, Basslautsprecher und zwei weiteren Lautsprechern für den Raumklang ergänzen, statt eine komplette Heimkinoanlage zu erwerben. „Die Zusammenstellung aus einzelnen Komponenten kostet zwar in der Regel ein paar Euro mehr“, sagt Knaak. „Dafür ist das Musikerlebnis deutlich besser als bei den Komplettanlagen.“

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