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© promo

KAUFEN oder NICHT: Couch auf zwei Rädern

Perfekte Straßenlage und gemütliches Schaukeln: Annette Kögel testet ein Cruiser-Fahrrad.

Das coolste als Kind war, mit dem Kettcar durch die Gegend zu rasen. Das Bonanzafahrrad mit dem Bananensessel war auch nicht schlecht. Vielleicht reizt es unsereins deswegen, auch als Erwachsene mal mit einem Fahrrad durch die Gegend zu cruisen. Sieht ein bisschen aus wie ein Indian-Motorrad ohne Motor, das Felt Heritage, in seinem gestreckten schwarzgrausilbernen Look. „Das ist ja eher ’ne Couch“, brummeln zwei Jungs, an denen ich vorbeifahre.

Knapp 20 Kilo wird das Ding wiegen, die U-Bahntreppen runtertragen sollte man es eher nicht. Aber dieser Radtyp heißt ja Cruiser, weil man damit relaxed durch die Gegend rollen will. Der breite Sattel quietscht schön altertümlich. Die dicken schwarzen Weißbandreifen, die Abhängersitzposition, der breitgeschwungene Lenker – von einer Sekunde auf die andere stellt sich innere Ruhe ein. Die Shimano-Acera-Schaltung mit sieben Gängen ist leicht zu drehen, manchmal hakt sie, aber es ist auch ein Vorführrad von Zweirad Stadler. Dafür ist die Straßenlage perfekt, die Kurve schafft der Koloss mit einem sehr kleinen Radius. Unebenheiten schluckt er zwar nicht so soft wie mein Billigmountainbike, dafür schaukelt der Sattel schöner.

Einziger Nachteil: Das Rad ist nach der Straßenverkehrsordnung wegen des fehlenden Nabendynamos nicht für den Verkehr zugelassen. Entweder cruist man damit auf privatem Feldweg - oder man wagt sich mit Akkulampe und zusätzlichen Stecklichtern in den Verkehr. Die meisten Polizisten sollen ein Auge zudrücken, wissen Insider. Dann sind die 629 Euro doch ganz cool angelegt.

DAS TESTURTEIL: Neun von zehn möglichen Punkten

Annette Kögel

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