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KAUFEN oder NICHT: Gib mir die Kugel

Tagesspiegel-Redakteurin Heike Jahberg testet ein Zauberbad.

Wie sich die Zeiten ändern: Als ich ein Kind war, gab es einen festen Badetag in der Woche. Jeden Samstag wurde Wasser auf dem Kohleofen erhitzt. Das heiße Wasser wurde in eine Wanne geschüttet. Dann badete die gesamte Familie nacheinander in dieser Wanne und schrubbte sich den Schmutz der Woche mit Kernseife ab. Der Badeplatz war die Küche. Erst in den siebziger Jahren bauten meine Eltern in unserem Haus ein Badezimmer samt Badewanne ein. Das war eine Revolution: Von da an diente das Bad nicht nur der Körperreinigung, sondern auch der Entspannung.

Für meine Kinder ist eine Badewanne selbstverständlich. Beide baden gerne – das liegt nicht zuletzt an der Firma Heidelberger Naturfarben und ihrer „Tinti“-Badereihe. Erst kamen die Badetabletten, die das Wasser bunt färben, dann diverse Seifen, dann das Knisterbad, das zischt und knallt, wenn man das Pulver in die Wanne schüttet. Zunächst auf Ökoladen beschränkt, gibt es „Tinti“ inzwischen auch in Spielzeugläden und großen Kaufhäusern.

Das „Tinti-Zauberbad“ ist die jüngste Erfindung. In jeder Packung stecken drei Badekugeln – rot, blau, gelb. Im Wasser lösen sie sich sprudelnd auf. Am Ende kommt dann noch eine kleine Schwammfigur zum Vorschein, etwa ein Fisch, eine Nixe oder ein Krokodil. Die Kugeln sind seifenfrei und enthalten hautfreundliches Panthenol sowie Meeresmineralien. Obwohl das Badewasser tiefrot, kräftig blau oder quietschgelb wird, bleiben an der Wanne keine Spuren zurück. Der einzige Nachteil: Drei Kugeln kosten um die sechs Euro, das sind zwei Euro pro Bad. Früher hätte eine Kugel für vier gereicht. Aber so ändern sich halt die Zeiten.

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