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Wirtschaft: Mach die Biege!

DAS TESTURTEIL: 6 Punkte0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen Mascara, die die Wimpern verlängern soll, Tusche für mehr Volumen, mal wasserfest, mal antiallergisch – ich habe sie alle schon gehabt, in allen Preisklassen. Die eine krümelte, die andere verwischte, manche sah man kaum – doch überm Lidstrich sah ich eigentlich immer gleich aus: Wie eine Frau mit normal langen, mäßig gebogenen, mehr oder weniger verklebten Wimpern.

DAS TESTURTEIL: 6 Punkte

0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

Mascara, die die Wimpern verlängern soll, Tusche für mehr Volumen, mal wasserfest, mal antiallergisch – ich habe sie alle schon gehabt, in allen Preisklassen. Die eine krümelte, die andere verwischte, manche sah man kaum – doch überm Lidstrich sah ich eigentlich immer gleich aus: Wie eine Frau mit normal langen, mäßig gebogenen, mehr oder weniger verklebten Wimpern. Aber ich wollte mehr!

Seit einiger Zeit zeichnet sich eine Wende auf dem Wimperntuschenmarkt ab: Fast monatlich lockt ein neues Produkt mit fantastischen Namen wie „Eyes Wide Open“, „Sky High Curves“, „XXL“, „Wondercurl“, „Ultimate Boosting“, „Lash Architect“ oder „Volume Shocking“. Und noch beeindruckender ist die jeweilige Werbung dazu: Dort kringeln sich Wimpern – von einer Länge, die nur Giraffenaugen von Natur aus vorweisen können – wie von Zauberhand. Models mit Wimpern bis zur Oberkante der Augenbraue blicken einen unschuldig von Plakaten an, als wollten sie sagen: „Wieso? Das ist doch ganz natürlich?“ Genau! So natürlich, dass das bei mir bestimmt auch funktioniert.

Also habe ich mir wieder eine neue Mascara gekauft. Diesmal die „Panoramic Curl“ von L’Oréal für knapp elf Euro. Sie verspricht einen offenen „von stark geschwungenen Wimpern umrahmten Panorama-Blick“. Angeblich werden die Wimpern einzeln bis zu 360 Grad auseinander gefächert und getrennt.

Schön ist das schlichte Design der „Panoramic Curl“. Die Hülle sowie das Bürstchen sind geschwungen, wie es auch die Wimpern später sein sollen. Nach einmaligem Auftragen tut sich wenig, nach mehrmaligem sind die Wimpern tatsächlich intensiv getuscht, gut getrennt – und ganz leicht gebogen. Aber Vorsicht: Beim Tuschen sollte man sich beeilen. Mein Versuch, die bereits angetrocknete Farbe noch einmal zu übertuschen, führte zu üblen Fliegenbeinchen. Da half nur noch Abschminken und von vorne beginnen.

Die Tusche hielt gut und verkrümelte auch im Laufe eines Tages nicht, färbte allerdings ungewollt auf die Partie unterhalb der Augenbrauen ab. Das traurige Ende eines Fernsehfilms überstand „Panoramic Curl“ meisterlich. Dennoch ließ sie sich beim Abschminken schnell und einfach entfernen.

Insgesamt eine gute, günstige Wimperntusche. Gigantische Giraffenaugen konnte aber auch sie nicht herbeizaubern. Ich sehe immer noch normal aus.

dagny lüdemann

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