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Wirtschaft: Mit Stock und Schuh

Wer mit sportlichem Ehrgeiz nordisch geht, braucht eine spezielle Ausrüstung. Die Grundausstattung gibt es ab 100 Euro

Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland tun es: Sie nehmen zwei Stöcke in die Hand und marschieren mit großen Schritten los. Vor allem Frauen in allen Altersklassen haben Spaß an Nordic Walking gefunden. Die Fitnesswelle ist aus Skandinavien nach Deutschland gekommen. Ursprünglich ging es den Skandinaviern darum, sich schon im Sommer fit für die Skilanglaufsaison zu machen. Kennzeichen für die Trendsportart sind daher auch die Stöcke, die den Skistöcken sehr ähnlich sind. Und eben wegen der Stöcke ist Nordic Walking effektiver als einfach nur zügiges Gehen.

Für das Nordic Walking gibt es spezielle Schuhe. Zunächst kann – und sollte – man zwar mit stabilen Sport- oder Joggingschuhen und geliehenen Stöcken erst einmal ausprobieren, ob einem das nordische Gehen liegt. Wer jedoch Gefallen daran findet, kommt an speziellen Schuhen nicht vorbei. Die Stiftung Warentest hat 15 Nordic-Walking-Schuhe getestet – 13 mit und zwei ohne Feuchtigkeitsmembran.

„Unter den ,guten’ Schuhen ohne Membran hat erfreulicherweise der billigste am besten abgeschnitten“, urteilt die Stiftung Warentest. Testsieger ist also der „Reebok Sporterra DMX“ für 75 Euro. Besonders gute Eigenschaften bei Nässe haben Schuhe mit Feuchtigkeitsmembran, wie zum Beispiel der „Salomon XA Comp XCR“. Dieser Schuh ist mit einem Preis von 120 Euro aber auch deutlich teurer. Insgesamt, so schätzt die Stiftung Warentest, dürfte der Start ins Nordic Walking zwischen 100 und 200 Euro kosten. Neben Schuhen, Stöcken und lockerer, luftiger Sportbekleidung raten die Tester auch zu einem Grundkurs in der neuen Fortbewegungstechnik. Die professionelle Anleitung koste dabei gern noch einmal zwischen 60 und 90 Euro. Doch die richtige Technik bei der Koordination von Stöcken und Beinen muss gelernt werden. Vernünftig betrieben bringt Nordic Walking einen Gewinn für Fitness und Gesundheit, stärkt Koordination und Muskeln. Brust-, Schulter und Armmuskulatur werden trainiert. Die Gelenke an Rücken, Hüfte, Knie und Füßen werden, verglichen mit den Beanspruchungen beim Joggen, jedoch geschont.

Dabei belastet Nordic Walking den Fuß anders als sportliches Gehen, Wandern oder Joggen. Die Dämpfung muss nicht so groß sein wie beim Joggingschuh, die Sohle nicht so dick und das Profil nicht so ausgeprägt wie beim leichten Wanderschuh. Klassische Laufschuhe haben eine leicht biegsame Form, Nordic-Walking-Schuhe dagegen eine stärker profilierte Sohle mit breiter geschnittenem Zehenbereich und abgeschrägten Spitzen und Hacken. Sie sind ähnlich aufgebaut wie normale Walking- Schuhe, brauchen aber bessere Stütz- und Führungseigenschaften. Außerdem sollten sie eine stabile Fersenkappe haben. Schuhe mit Feuchtigkeitsmembran haben natürlich in punkto Wasserdichtigkeit die besseren Ergebnisse. Nachteil ist jedoch das schlechtere Schuhklima. Als Kompromiss bieten sich Schuhe an, die auch ohne Membran akzeptabel wasserdicht sind: etwa „Adidas one walk“ oder „Nike Air Structure“. In jedem Fall gilt: Der Nordic- Walking-Schuh muss hundertprozentig passen. Frauen sollten dabei im Zweifelsfall ruhig auch einmal Modelle für Herren anprobieren.

Mehr im Internet:

www.test.de

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