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Schokoladenherstellung

© ddp

Nährwerte: Süßwarenhersteller setzen auf freiwillge Kennzeichnung

Die deutschen Süßwarenhersteller wollen kein Ampelsystem für ihre Produkte. Sie setzen auf eine freiwillige Kennzeichnung der Nährwerte.

Die meisten Süßwarenhersteller in Deutschland wollen den Fett- und Kaloriengehalt ihrer Produkte spätestens bis zum nächsten Jahr auf der Verpackung angeben. "Die Süßwarenwirtschaft setzt auf eine freiwillige Nährwertkennzeichnung, um die Verbraucher noch besser aufzuklären", sagte der Geschäftsführer des Süßwarenhandelsverbands Sweets Global Network (SG), Hans Strohmaier. Der Süßwarenhandel begrüße die Kennzeichnungsinitiative, die der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie seinen mehr als 200 Mitgliedsunternehmen vor kurzem empfohlen hatte.

Eine detaillierte Angabe von Kalorien und Fettgehalt pro Packungsgröße und pro 100 Gramm ist aus Sicht von Strohmaier für die Konsumenten aufschlussreicher als das teilweise von britischen Händlern praktizierte Ampelsystem. Dort bekommen Produkte je nach Anteil des Fett- oder Zuckergehalts einen roten Punkt (hoch), einen grünen (sehr wenig) oder einen gelben Punkt. "Dieses Ampelsystem ist unsinnig, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage und führt den Verbraucher nur in die Irre. Denn er nimmt fälschlicherweise an, sich gesund und ausgewogen zu ernähren, wenn er ausschließlich Produkte mit grünen Punkten verzehrt", sagte Strohmaier.

Die Süßwarenhersteller hätten bereits in den vergangenen Jahren mit Light- und zuckerfreien Produkten auf die sich abzeichnenden Tendenzen reagiert. "So steigt beispielsweise der Absatz von zuckerfreien Bonbons stark, während die Verbraucher insgesamt aber weniger Bonbons lutschen." Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Bonbons sei von 1,44 Kilo (2003) auf 1,28 Kilo (2006) geschrumpft.

Premium-Schokolade begehrt

Bei Schokolade ist der Konsum im vergangenen Jahrzehnt leicht gestiegen: Im Durchschnitt wurden 1997 rund 8,5 Kilo pro Person und Jahr gegessen, im vergangenen Jahr waren es 9 Kilo. Dabei legte vor allem die Qualitätsschokolade stark zu. Der Anteil der Premium-Tafelschokoladen stieg von 19,6 Prozent im Jahr 2000 auf 29 Prozent im Jahr 2005. "Die Leute sind bereit, Geld auszugeben, um sich etwas Gutes zu gönnen." Das zeige sich auch an der Vielzahl der neu eröffneten Schokoladengeschäfte vor allem in den Großstädten. Dort seien auch Edel-Schokoladen für fünf Euro oder mehr pro 100 Gramm keine Seltenheit.

Generell geht der Trend in Deutschland aus Sicht des Verbands zunehmend zu kleineren Packungsgrößen. Nur wenige XXL-Packungen, die vor allem in den USA sehr verbreitet sind, hätten sich in Deutschland durchgesetzt. Hingegen sei der Markt für Mini-Packungen mit einzeln verpackten Schoko-Stücken oder Weingummitüten von 10 Gramm zum Teil zweistellig gewachsen.

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