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Wirtschaft: Nervenkitzel für Anleger

Das Jahr 2007 beginnt mit einem Nervenkitzel für Anleger. Insider sprechen von einer „uneinheitlichen Entwicklung“ auf den Aktienmärkten.

Das Jahr 2007 beginnt mit einem Nervenkitzel für Anleger. Insider sprechen von einer „uneinheitlichen Entwicklung“ auf den Aktienmärkten. Im Deutschen Aktienindex schwankten die Kursausschläge im vergangenen Monat zwischen plus 17,7 Prozent (MAN) und minus 10,6 Prozent (SAP). Regional driftete die Bilanz ähnlich auseinander: Während der Dax seit Jahresanfang 2,7 Prozent gewann, kam der Dow-Jones-Index – sonst Vorreiter für die deutsche Börse – nur um 0,5 Prozent voran. Deutsche Technologiewerte legten derweil im Tec-Dax um acht Prozent zu, die Nebenwerte im M-Dax gewannen 3,7 Prozent.

Aus den unterschiedlichen Kursverläufen einen Trend abzulesen, fällt schwer. Allenfalls wird deutlich, dass die Aktienmärkte weltweit optimistisch ins neue Jahr gestartet sind. Das war im Januar in den vergangenen Jahren allerdings häufig der Fall. Die laufende Berichtssaison zum vergangenen Geschäftsquartal zeigt indes, dass der Anteil der Unternehmen, die die Prognosen übertroffen haben, im Vergleich zum vorangegangenen Quartal gesunken ist: von 70 auf 60 Prozent.

Besonders drastisch fiel die Reaktion der Börse auf die jüngsten Zahlen von SAP aus. Der Softwarekonzern hatte bereits frühzeitig angedeutet, dass die Prognose für 2007 verhalten ausfallen würde. Dafür wurde die Aktie massiv mit Verkäufen bestraft. Als Vorstandschef Henning Kagermann dann auch bei der Veröffentlichung der kompletten Zahlen einräumen musste, dass bei den wichtigen Software-Lizenzen das Geschäft nicht so stürmisch verläuft, wie Analysten erwartet hatten, ging es weiter bergab. SAP fiel mit minus 10,6 Prozent mit weitem Abstand ans Dax-Ende.

Trübsal bei SAP, Euphorie bei MAN: Nachdem der Lkw-Konzern sein feindliches Übernahmeangebot für den Wettbewerber Scania zurückgezogen hatte, stiegen Anleger ein. Die Aussicht, nun mit der Aktie auf neue Fusionen oder gar eine Zerschlagung spekulieren zu können, zog die Zocker an. Zuletzt wurde an der Börse das Gerücht ventiliert, Volvo plane eine Übernahme von MAN. Scania-Chef Leif Östling bietet den Deutschen unterdessen Möglichkeiten für eine Kooperation an. Die Börse feierte den Poker im Januar mit einem Kurssprung von 17,7 Prozent.

Gleichgültig zeigten sich Anleger mit Blick auf die Turbulenzen bei Siemens. Die Korruptionsaffäre beeinflusste die Kursentwicklung nicht. Stattdessen wurden glänzende Geschäftszahlen sowie Akquisitionen und Aufträge gefeiert. Siemens schaffte es hinter MAN und der Deutschen Börse (plus 14,9 Prozent) auf Platz drei (plus 13,3 Prozent) im Dax. Schlusslichter waren vor SAP die Titel der Münchener Rück (minus 7,5 Prozent), die vom Orkan Kyrill in die Mangel genommen wurde, und der unter Gewinnmitnahmen und der Energiedebatte leidende RWE- Konzern (minus 4,4 Prozent).

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