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Ombudsmann-Bericht: Beschwerden über Banken häufen sich

So viele Kunden wie nie zuvor haben sich im vergangenen Jahr beim Ombudsmann der privaten Banken beschwert. Die meisten fühlten sich von ihrem Anlageberater falsch informiert. Die Zahl der Beschwerden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent.

Berlin - So viele Kunden wie nie zuvor haben sich 2009 beim Ombudsmann der privaten Banken beschwert. Die meisten fühlten sich von ihrem Anlageberater falsch informiert. Die Zahl der Beschwerden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 35 Prozent. Insgesamt gab es 6 500 Beschwerdebriefe, so viele wie noch nie seit Gründung des Beschwerdeverfahrens im Jahre 1992. Das geht aus einem Bericht hervor, den der Verband der privaten Banken am Freitag veröffentlichte.

Fast die Hälfte der Beschwerden bezog sich auf das Wertpapiergeschäft. Die meisten Kunden warfen ihrer Bank Falschberatung vor, etwa weil sie sich nicht ausreichend über das Risiko einer Geldanlage informiert fühlten. Bei einem Drittel der Fälle ging es um die Vermittlung von Zertifikaten der US-Bank Lehman Brothers. Die Bank war im Herbst 2008 pleitegegangen, die Zertifikate wurden wertlos. Auch im Zahlungsverkehr und im Kreditgeschäft nahmen die Beschwerden zu.

Der Bankenverband beschäftigt insgesamt sechs Ombudsleute, zum Teil ehemalige Richter. Ihre Entscheidungen sind rechtlich nicht bindend. Die privaten Banken haben sich aber verpflichtet, die Schiedssprüche ohne weitere Prüfung zu akzeptieren, sofern die Schadensersatzforderung nicht mehr als 5000 Euro beträgt. Laut Bericht wurden 60 Prozent der geprüften Fälle zugunsten der Kunden entschieden oder einvernehmlich beigelegt. 40 Prozent wurden zugunsten der Banken entschieden. mirs

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