zum Hauptinhalt

Produkte aus China: Blei im Lätzchen

Jedes zweite fehlerhafte Produkt, das in Deutschland bei Qualitätsprüfungen beanstandet wird, kommt aus China. Laut Tüv Süd sind die Mängel bei importierten Spielwaren, Elektrogeräten und Werkzeugen im letzten Jahr stark angestiegen.

"Ein hoher Anteil der gefährlichen Produkte stammt aus Nicht-EU-Ländern, besonders aus China", sagte der Geschäftsführer der zuständigen Abteilung beim TÜV Süd, Joachim Birnthaler, in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Der Trend der vergangenen Jahre habe sich auch 2006 fortgesetzt.

Weitere 21 Prozent der beanstandeten Produkte stammten demnach aus dem europäischen Raum. Bei 17 Prozent war die Herkunft nicht eindeutig zu klären; aber auch hier vermuten die Experten in den meisten Fällen China als Ursprungsland. Der TÜV Süd ist eine der größten deutschen Prüfstellen für Waren. Produkte, die die Qualitätskriterien erfüllen, erhalten ein Prüfsiegel. Ganz oben auf der Mängelliste der Prüfer standen 2006 erstmals Spielzeuge für Kinder, noch vor elektrischen Geräten, die noch in den Jahren davor am häufigsten beanstandet wurden.

93 Prozent Bleigehalt in Kinderarmband

Der britische Spielzeughändler Hamleys nahm nach eigenen Angaben am Wochenende zwei Produkte mit möglicherweise tödlichem Bleigehalt aus den Regalen und leitete eine Untersuchung ein. Bei den aus China importierten Spielzeugen handelte es sich unter anderem um ein Armband für rund sieben Euro mit einem Bleigehalt von 93 Prozent, wie die Zeitung "The Sunday Times" berichtete. Dieser hohe Bleigehalt könne Hirnschäden verursachen und ein Kind, das darauf gekaut habe, töten, berichtet die Zeitung. Internationalen Sicherheitsrichtlinien zufolge ist ein Bleigehalt über 0,06 Prozent schädlich.

In den USA gab es erneut einen aufsehenerregenden Fall: Der US-Spielwarenhändler Toys "R" Us startete eine landesweite Rückrufaktion für eine Million Baby-Lätzchen aus China. Neuseeländische Wissenschaftler fanden nach einem Zeitungsbericht hohe Konzentrationen einer Krebs erregenden Substanz in Kinderkleidung aus China. Die Entscheidung ist laut Toys "R Us wegen des Bleigehalts in den Vinyl-Lätzchen und möglicher Gesundheitsrisiken für Kleinkinder gefällt worden. Der festgestellte Bleigehalt liege aber nicht über dem in den USA gesetzlich vorgeschriebenem Grenzwert. (mit dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false