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Rauchen

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Rauchen: Erneut weniger Einnahmen bei der Tabaksteuer

2007 sind wieder weniger Tabakwaren versteuert worden als im Vorjahr. Während Fachleute auf die Wirkung der Rauchverbote verweisen, beklagt die Zigarettenindustrie sprunghaft angestiegenen Schmuggel.

Rauchverbote und Anti-Raucher-Kampagnen haben manchem Raucher in Deutschland im vergangenen Jahr die Lust am Qualmen genommen. Zumindest wurden weniger Tabakwaren versteuert als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt ging der Handelsverkaufswert von Zigaretten, Zigarren, Pfeifentabak und sogenanntem Feinschnitt um 0,1 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro zurück. Das waren rund 20 Millionen Euro weniger als im Vorjahr.

Dazu trugen nach Einschätzung von Fachleuten auch die Rauchverbote bei, die etliche Bundesländer in Gaststätten und Behörden verhängten. Indes betonte der Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR/Bonn), Franz Peter Marx: "Der Hauptgrund, warum es beim Tabaksteueraufkommen und bei den Zigaretten zurückgeht, ist die Schmuggelproblematik." Laut Verband ist jede fünfte (22 Prozent) in Deutschland gerauchte Zigarette Schmuggelware - und wird damit also gar nicht hier versteuert.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der versteuerten Zigaretten binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent auf 91 Milliarden Stück. Beim Feinschnitt gab es 2007 einen Rückgang um 1,4 Prozent auf 22.381 Tonnen. Dieser vorportionierte Tabak ist seit dem 1. April 2006 nicht mehr steuerlich begünstigt. Kompensiert wird das von vielen Rauchern nach Beobachtung des Branchenverbandes VdR durch Pfeifentabak: Hier legte die versteuerte Menge um 74,5 Prozent auf 1609 Tonnen zu. "Das ist aber kein Wachstum des Marktes im klassischen Sinn, sondern nur eine Verlagerung", sagte Marx. (jvo/dpa)

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