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Wirtschaft: Rein und sauber

Waschmaschinen halten immer länger – aber einige Modelle bieten nicht genug Schutz vor Überschwemmungen

Das arme Ding. Es steht neben dem Kühlschrank und hopst alle fünf Tage klappernd durch die Küche. Waschmaschinen gehören in einer WG nur bedingt zu den Geräten, die intensiv gepflegt werden. Und trotzdem: Waschmaschinen werden nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) immer älter. GfK-Experte Ulrich Finck sagt: „Die Lebensdauer einer Waschmaschine liegt mittlerweile bei zwölf Jahren.“

Mehr Technik, mehr Leistung, mehr Kapazität. Die Branche bietet für jeden Typ das geeignete Modell. Allerdings gilt dabei die Regel, nach der billiger auf Dauer oft nicht günstiger ist. Die Qualität wirkt sich auf die Lebensdauer aus, ein geringer Verbrauch auf die Strom- und Wasserkosten. Teure Waschmaschinen mit einer hohen Zahl an Umdrehungen waschen meist besser als die technisch etwas schlechter ausgestattete Konkurrenz. Das hat die Stiftung Warentest in Berlin ermittelt.

Untersucht wurden elf Waschmaschinen – genauer „Frontlader“ – mit maximal 1600 Umdrehungen in der Minute. Die Preise lagen zwischen 540 und 1400 Euro, wobei es bei ein und dem selben Gerät einen Preisunterschied von bis zu 200 Euro geben kann.

Alle Maschinen haben den Wasch-Marathon überstanden, bei dem eine Nutzung von zehn Jahren im Zeitraffer simuliert wurde. Acht Geräte erhielten die Note „gut“, drei allerdings wurden als „befriedigend“ bewertet. Bemängelt wurde hier der mangelnde Schutz vor Überschwemmungen. An Maschinen mit mangelhafter Wassersicherheit vergaben die Tester bestenfalls die Gesamtnote befriedigend. Kritik ernteten sowohl die teuersten als auch die günstigsten Modelle, weil sie nicht gründlich genug spülten. Die Folge: hässliche weiße Waschmittelspuren auf dunklen Hemden.

Durchschnittlich 260 Mal lässt ein Vier-Personen-Haushalt nach Angaben des Deutschen Hausfrauenbundes die Waschmaschine im Jahr laufen. Da könne man viel falsch machen, sagt Christian Ummethun vom Stromversorger Bewag. Er rät: Finger weg von chemischen Reinigern wie etwa Spiritus. Zudem solle man bei der Dosierung des Waschmittels auf die Wasserhärte achten.

Auch bei guter Pflege: Irgendwann geht auch die robusteste Maschine kaputt. Händler sind bislang nicht verpflichtet, die alte Waschmaschine unentgeltlich zurückzunehmen. Erst wenn das neue Elektroschrottgesetz ab August 2005 gilt, können die Geräte bei den kommunalen Entsorgern abgegeben werden – die Kosten übernehmen dann die Hersteller. Bei der Berliner Stadtreinigung kann man seine Maschine allerdings schon jetzt kostenlos abgeben, beim Konkurrenten Alba werden für die umweltgerechte Entsorgung 12,50 Euro plus Mehrwertsteuer verlangt, bei der Firma RWE Umwelt Ost sind es knapp zehn Euro.

Nicht nötig ist es allerdings die Maschine zu entsorgen, nur weil die Kleidung auch nach dem Waschen noch stinkt. Da kann vielleicht schon ein Putzlappen helfen. Denn wenn sich Waschmittelreste in der Schublade festsetzen und zu schimmeln beginnen, können Keime und Schimmel ins Spülwasser gelangen. Muss man in einer WG erst mal wissen.

André Görke, Fritz Niemann

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