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Wirtschaft: Satelliten als Wegweiser

Das Testurteil: 3 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen Noch 26 Kilometer bis zum Marathon. Das erfahre ich von meiner Uhr.

Das Testurteil: 3 Punkte 0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

Noch 26 Kilometer bis zum Marathon. Das erfahre ich von meiner Uhr. Im Sekundentakt klärt sie mich darüber auf, welche Strecke ich bereits zurückgelegt habe. Berechnet per Satellitennavigation. Es gibt High-Tech-Spielzeug, das man für völlig utopischen Blödsinn gehalten hätte, wenn es vor 15 Jahren in einem Science-Fiction-Film aufgetaucht wäre. Und jetzt ist es da. Und manches ist wirklich sehr praktisch.

Dazu gehört eine Armbanduhr für Jogger, die per Satellitennavigation (GPS) die zurückgelegte Entfernung und die Geschwindigkeit bestimmt. Wenn man als Jogger unterschiedliche Routen läuft, möchte man wissen, welche Distanz man heute zurückgelegt hat. Ob sie länger ist als die gestrige. Und wie viel weiter man noch laufen müsste, um auf die Marathondistanz von 42 Kilometern zu kommen. Oder wenigstens auf einen Halbmarathon. Die Speed & Distance von Timex (Händlernachweis im Internet unter www.timex.de) ist eine Uhr im Paket mit einem GPS-Empfänger von der Größe einer Zigarettenschachtel. Der GPS-Empfänger verarbeitet die Satellitensignale und sendet sie an die Digitaluhr weiter.

Der Hersteller empfiehlt, den Empfänger mit einem Band am Oberarm zu befestigen. Leider findet sich im Demonstrationspaket kein entsprechendes Band. Daher stecke ich ihn in die Tasche meines Trainingsanzugs. Dort empfängt das Gerät aber keine GPS-Signale mehr. Der Weg zum Himmel muss frei sein. Also muss ich es einige Minuten in der Hand halten, bis es die Verbindung zu den Satelliten aufgenommen hat.

Das Gute an der Uhr ist: Sie funktioniert im Allgemeinen und zeigt tatsächlich die zurückgelegte Distanz an. Aber sie hat auch schwerwiegende Nachteile: Erstens ist die Uhr sehr hässlich. Zweitens ist die Bedienung sehr kompliziert. Und drittens ist die Anleitung unübersichtlich und schwer verständlich. Ich habe länger als eine Stunde gebraucht, um die Uhr dazu zu bringen, die zurückgelegte Distanz in Meilen anzuzeigen. An der Umstellung auf die Einheit Kilometer bin ich gescheitert. Dafür ist der Preis von knapp 300 Euro ziemlich happig.

Alle, denen die Uhr zu teuer und unausgereift ist, finden daher an dieser Stelle einmal die Länge von zwei beliebten Berliner Laufstrecken – mit dem Taschenrechner von Meilen in Kilometer umgerechnet: Kreuzberg am Landwehrkanal, Schlesische Straße bis Brachvogelstraße: 4,2 Kilometer. Kreuzberg/Treptow, vom Spreewaldplatz durch den Görlitzer Park über Elsenstraße, Treptower Park und Plänterwald an der Spree zur Baumschulenstraße: acht Kilometer.

Friedrich Geiger

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