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Wirtschaft: Sehen und gesehen werden

Sowohl bei der Dynamo- als auch bei der Batteriebeleuchtung schnitten die teuersten Fahrradlichter am besten ab

Endlich steht der Frühling vor der Tür und die ersten Sonnenstrahlen lassen sich blicken. Wer keine Lust mehr hat, morgens in die Abgründe der U-Bahn zu steigen oder sich im überfüllten Bus einen Stehplatz zu ergattern, kann sein Fahrrad jetzt wieder aus dem Keller holen. Das ist billiger, gesünder und umweltfreundlicher – aber auch gefährlicher. Zwar bleibt es jetzt abends länger hell, aber eine gute Fahrradbeleuchtung ist trotz allem ein Muss.

Die Stiftung Warentest hat 39 Produkte für mehr Sicherheit auf den Straßen getestet, davon 18 Batterieleuchten, die die Tabelle zeigt, und zehn Dynamoleuchten, außerdem elf Dynamos. Ergebnis: Bei den Scheinwerfern haben Leuchtdioden (LED) besser als die Halogenmodelle abgeschnitten. Sie sind wesentlich haltbarer. Um die meist preiswerteren Halogentypen zu verdrängen, müssten die LED- Scheinwerfer aber noch billiger werden. Bei den Rückleuchten haben sich die LED-Leuchten bereits fest etabliert und sowohl bei dynamo- als auch bei batteriebetriebenen Lichtern meist gute Noten bekommen.

LED-Leuchten verbrauchen weniger Energie als ihre Halogen-Konkurrenten, sind unempfindlich gegenüber Erschütterung und haben eine lange Lebensdauer. Bis zu 100 000 Stunden können sie ununterbrochen Licht spenden und sind damit technisch betrachtet die modernste Variante. Die Glühbirnchen der Halogentypen halten dagegen nur etwa 100 Stunden durch.

Wer sich ein neues Fahrrad zulegt, kann beim Fachhändler meist selbst seine Dynamobeleuchtung wählen. Vorgeschrieben sind elf Reflektoren und zwei Lichter. Gut und preiswert ist der Scheinwerfer Basta Pilot Power LED für 40 Euro. Bei den dynamobetriebenen Rückleuchten heißt der Testsieger B+M DToplight und kostet 21 Euro.

Mountainbikes und Rennräder sind generell nicht mit einer Dynamobeleuchtung ausgestattet, hier sind die batteriebetriebenen Lichter unverzichtbar. „Die Deutschen kaufen rund fünf Millionen Neuräder pro Jahr, davon haben gerade einmal 50 Prozent eine vorschriftsmäßige Lichtanlage“, sagt Benno Koch, Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Berlin (ADFC). Die „Schwarzfahrer“ leben gefährlich und gefährden andere.

Die Batterie- und Akkuleuchten machen jedoch häufig Probleme. Zunächst ist ihre Kapazität begrenzt: nur sechs von 18 Produkten hielten beim Test mehr als vier Stunden durch. Ein weiteres Manko: Die Halter für die Scheinwerfer sind meist zu schwach gebaut. Beim Fahren auf Holperwegen gingen sie schnell kaputt.

Abgesehen von der Batteriebeleuchtung gibt es die Lichter, die der Dynamo betreibt. Recht billig, längst aber nicht mehr der neueste Schrei ist der Seitenläufer, der bei Schnee oder Regen aber durchrutschen kann. Beste Alternative ist ein Nabendynamo, der immer mitläuft und fast stör- und wartungsfrei ist. Zudem macht er kaum Geräusche und frisst bei 15 km/h keine zusätzliche Leistung. Wer ein eher altes Fahrrad hat, kann sich ein neues Vorderrad mit Nabendynamo einsetzen lassen. Am besten schnitt hier der SRAM i-Light für rund 32 Euro ab, die Kosten für das neue Laufrad kommen dazu.

Außerdem sollte ein Standlicht, das beim Halten die dynamobetriebene Rückleuchte mit Strom versorgt, zur Standardausrüstung gehören. Während der Fahrt wird ein Kondensator aufgeladen und speichert Energie für mindestens vier Minuten Standlicht an der Ampel.

Antje-Elisabeth Kröger

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