zum Hauptinhalt

Servicepauschale: Politiker werfen der Bahn "Abzocke" vor

Die von der Deutschen Bahn geplante Servicepauschale von 2,50 Euro pro am Schalter verkauftem Ticket entrüstet nicht nur ihre Kunden: Jetzt fordern auch Politiker parteiübergreifend mehr Fahrgastrechte, sprechen von Abzocke. Und sehen dahinter einen Schritt zum Personalabbau.

Die Verbraucherschutzbeauftragte der Unionsfraktion, Julia Klöckner (CDU), hat die geplante Servicegebühr der Bahn beim Ticketkauf am Schalter scharf kritisiert. "Es ist Abzocke, für Selbstverständlichkeiten Gebühren zu erheben", sagte Klöckner der "Welt am Sonntag". Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn warf der Bahn vor, sie wolle mit dem Schritt weiter Personal abbauen. Durch den neuen Zuschlag würden immer weniger Fahrkarten am Schalter gekauft. Bahnchef Hartmut Mehdorn könne dann sagen, dass weitere Reisezentren schließen müssten, weil es keine Nachfrage mehr gebe. Der FDP-Verkehrsexperte Patrick Döring nannte die Pauschale "dreist" und ein "vollkommen falsches Signal an den Kunden".

Die Politiker forderten daher parteiübergreifend, die Fahrgastrechte zu stärken. Klöckner verlangte, dass Bahnkunden schon bei einer Verspätung ab einer halben Stunde entschädigt werden müssten. Auch die Grünen-Verbraucherpolitikerin Nicole Maisch sagte der Zeitung: "Jetzt erst recht müssen wir dafür sorgen, dass Kunden schon ab einer halben Stunde Verspätung entschädigt werden."

Die Bahn will zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember die Preise im Schnitt um 3,9 Prozent erhöhen sowie neue Zuschläge erheben. Dann sind auch beim Verkauf von normalen Fahrkarten am Schalter oder über das Telefon Servicegebühren in Höhe von 2,50 Euro pro Fahrschein fällig. (saw/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false