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Sonnencreme: Helfer für die Haut

Alle Cremes schützen gegen gefährliche Strahlen. Aber beim Lichtschutzfaktor hält nicht jeder Hersteller, was er verspricht

Sommer, Sonne, Meer – was für die Seele eine Wohltat ist, kann für die Haut zur Strapaze werden. Zu viel Sonne schädigt sie und kann zu schmerzhaftem Sonnenbrand führen. Im schlimmsten Fall entsteht Hautkrebs. Etwa 140 000 Menschen erkranken jährlich daran; die Tendenz ist steigend. In den kommenden Jahrzehnten werde der Hautkrebs in allen Ländern mit hellhäutiger Bevölkerung weiter zunehmen, sagt Hautarzt Eckhard Breitbart, Mitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. „Die Krebsfälle häufen sich, weil die Leute zu viel in die Sonne gehen und sich falsch verhalten.“ Der Dermatologe rät, besonders in der heißen Mittagszeit im Schatten zu bleiben und sonnengerechte Kleidung sowie Sonnenschutzmittel zu verwenden.

Experten empfehlen, Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor, also 30 oder 50, zu benutzen. Solche Sonnenschutzmittel absorbieren etwa 95 Prozent der aggressiven Strahlung und können Verbrennungen vorbeugen. Die restliche Strahlung sorgt dafür, dass die Haut eigene Schutzmechanismen aufbaut. Die oberste Hautschicht verdickt sich und wird braun. Mit Sonnenschutz geht das zwar etwas langsamer als ohne, dafür ist die Bräune gleichmäßiger und das Sonnenbad weniger schädlich. Doch welches Sonnenschutzmittel ist das richtige?

Die Stiftung Warentest hat kurz vor Ferienbeginn 20 Produkte mit Lichtschutzfaktor 30 getestet. Darunter waren sowohl teure Marken wie Lancaster und Shiseido als auch günstige Produkte der Drogerieketten dm und Schlecker. Der Test zeigt, dass guter Schutz nicht teuer sein muss. Die Sonnencreme Ombra Sun Care von Aldi Nord für 2,67 Euro pro 100 Milliliter schnitt als bestes Produkt mit der Note 1,7 ab. Neun weitere Sonnenschutzmittel erhielten das Urteil „gut“, darunter jeweils zwei Produkte von Nivea und Garnier. Die Sonnencremes der Marken Vichy und L’Oréal waren nur „mangelhaft“.

Beim Test fiel besonders ins Gewicht, ob die Produkte den angegeben Lichtschutzfaktor einhielten (siehe Kasten). Er gilt für Ultraviolett-B-Strahlen, die Sonnenbrand und Hautkrebs verursachen können. Bei den meisten Produkten war drin, was draufstand. Die Mittel L’Oréal Solar Expertise und Vichy Capital Soleil versagten aber, weil ihr Lichtschutzfaktor um mehr als 20 Prozent niedriger war als versprochen. Zu viel Schutz gab es aber auch: Im Produkt von Börlind lag der Lichtschutzfaktor 200 Prozent höher als angegeben.

Die getesteten Mittel schützen auch vor langwelligen UVA-Strahlen. Sie dringen tiefer in die Haut ein als UVB-Strahlen und können Falten, Irritationen und sogar Hautkrebs hervorrufen. Damit die Sonnenmilch rundum schützt, muss das Verhältnis von UVA- zu UVB-Faktor mindestens eins zu drei betragen. Alle zwanzig Produkte im Test hielten diese Norm ein. Geprüft wurde auch, wie pflegend die Cremes, Sprays oder Gele wirken. Zehn Produkte reichern die Haut „sehr gut“ mit Feuchtigkeit an.

Der beste Schutz nützt nichts, wenn er nicht auf der Haut bleibt. Wer badet oder viel schwitzt, sollte wasserfeste Produkte kaufen. Obwohl alle sich so nannten, fielen acht Sonnenschutzmittel in dieser Kategorie durch. Generell ist Vorsicht geboten: Die Hersteller dürfen ihre Produkte schon wasserfest nennen, wenn sie nach zwei Mal 20-minütigem Baden noch den halben Schutz bieten. Wer sichergehen will, sollte sich nach jedem Bad neu eincremen. Besonders wichtig ist auch, genügend Schutzmittel aufzutragen. Ein Erwachsener braucht etwa drei Esslöffel. Auf Sonnenmilch allein sollte man sich aber nicht verlassen. Ist die empfohlene Zeit fürs Sonnenbad überschritten, heißt es: Ab in den Schatten.

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