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Stiftung Warentest: Das beste Konto

Die Bankgebühren für Girokonten gehen in Berlin deutlich auseinander. Immer mehr Institute machen es kostenlos.

Berlin – Bankkunden in Berlin können zwischen immer mehr kostenlosen Konten wählen. Laut einer am Freitag veröffentlichten Untersuchung der Stiftung Warentest für die Verbraucherzentrale Berlin bieten 24 von 30 untersuchten Kreditinstituten eine kostenlose Kontoführung an. Bei der letzten Untersuchung im vergangenen Jahr waren es noch 17 von 31 gewesen. Gleichzeitig gehen die Preise für Girokonten deutlich auseinander: Die Spanne reicht von null bis 335 Euro (siehe Grafik).

Dabei unterscheiden sich auch die Leistungen erheblich. „Einzelne Banken bieten drei oder vier verschiedene Kontomodelle an. Da ist ein Vergleich sehr schwierig“, sagt Frank Weide von der Verbraucherzentrale Berlin. Zudem werden einige Konten nur im Internet angeboten. „Online-Konten sind in der Tendenz eher billiger“, erklärt Weide. Auf den Service in der Filiale zu verzichten sei aber nicht jedermanns Sache. Um die Preise besser vergleichen zu können, haben die Verbraucherschützer deshalb zwei Modellkunden konstruiert, einen typischen Filialkunden, der Überweisungsaufträge per Beleg tätigt und seine Kontoauszüge am entsprechenden Drucker abholt, und einen Online-Kunden, der sein Konto am heimischen Computer verwaltet und Kontoauszüge per E-Mail oder per Post bezieht. EC- und Kreditkarte nutzen beide.

Beim Filialkonto lagen die PSD-Bank Berlin-Brandenburg, die Sparda-Bank Berlin, die Wüstenrot Bank und die Hypo-Vereinsbank (HVB) ganz vorne – hier zahlt der durchschnittliche Kunde nichts für sein Konto. Allerdings gibt auch hier teilweise Bedingungen. Am gravierensten sind diese beim „Willkommenskonto“ der HVB. Hier muss der Kunde gleichzeitig einen Sparplan über 25 Euro im Monat abschließen. Bei der Sparda-Bank bekommt nur derjenige eine EC- oder Kreditkarte umsonst, der einen Genossenschaftsanteil erwirbt.

Auch bei den Online-Konten gehören die oben genannten Banken zu den günstigsten. Hinzu kommen Deutsche Kreditbank (DKB) und ING-Diba, die ihre Dienste ausschließlich über das Internet anbieten.

Die Kontoführung selbst wird mittlerweile von den meisten Banken kostenlos angeboten, das heißt, die Kunden zahlen keinen monatlichen Grundpreis. Allerdings sind die meisten dieser Angebote an Bedingungen wie einen regelmäßigen Gehaltseingang in bestimmter Höhe oder eine Kontoführung per Internet gekoppelt. Lediglich bei vier Banken, BB-Bank, Isbank, Sparda-Bank und PSD Bank gibt es keine solchen Bedingungen. Andere Banken verlangen zwar Gebühren, bieten aber zusätzlichen Service, wie bei den Konten der Berliner Bank oder beim „Berlin Konto Brillant“ der Berliner Sparkasse.

Die Verbraucherzentrale rät Kunden, die insgesamt mehr als 60 Euro im Jahr für ihr Konto zahlen, über einen Wechsel nachzudenken. „Man kann sich dabei zuerst bei der eigenen Bank nach einem günstigeren Konto erkundigen“, rät Frank Weide. Wenn das nichts nütze, sollte man die Bank wechseln.

Den ganzen Preisvergleich gibt es für 2,50 Euro bei der Verbraucherzentrale Berlin, Bayreuther Str. 40, 10787 Berlin

Stefan Kaiser

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