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Test: Ran an die Grünflächen

Die Unterschiede zwischen Elektro-, Akku- und Handmähern sind groß. Bei der Sicherheit punkten aber alle.

Es gibt noch Wachstum in Deutschland: Der Frühling lässt überall die Grashalme sprießen. Höchste Zeit, den Rasenmäher aus dem Schuppen zu rollen, oder vielleicht sogar, ein brandneues Gerät zu kaufen. Die Stiftung Warentest hat passend zur Jahreszeit 17 Mäher getestet, mit Elektro-, Akku- und Handbetrieb. Das Ergebnis: Jeder zweite schneidet gut ab, versagt hat nur einer.

260 Kilometer pro Stunde – so schnell wirbeln die Messerspitzen eines Rasenmähers durchs Gehäuse. Mit bis zu 3000 Umdrehungen in der Minute rückt die Sichel den Halmen zu Leibe. Das reicht trotzdem nicht immer für den perfekten Wimbledon-Rasen, wie das Testergebnis zeigt.

Der Elektromäher von Rewe war mit 55 Euro der billigste und gleichzeitig auch der schlechteste in der Testgruppe. Weder mit trockenem noch mit feuchtem Rasen wurde das Gerät fertig. Mal war der Mäher zu schwach, mal schleuderte er die Reste durch die Lüftungsschlitze des Sammelkorbs. Immer wieder mussten die Tester Pausen einlegen, weil sich die Räder lösten. Das Gesamturteil: mangelhaft.

Schlusslicht bei der Haltbarkeit waren aber die beiden Rasenmäher aus dem Hause Bosch. Bei der Rüttelprüfung, mit der das Anstoßen gegen feste Hindernisse simuliert wird, brach die Halterung der Hinterachsen. Dem Hersteller zufolge ist diese Schwachstelle aber inzwischen ausgebessert.

An der Spitze des Feldes mäht das Gerät von Sabo. Mit 400 Euro ist er der zweitteuerste aller getesteten Rasenmäher. Dafür liefert er ein sauberes Ergebnis und lässt sich trotz des Gewichts von 20 Kilogramm auch durch verwinkelte Gärten fahren – den kugelgelagerten Rädern sei Dank.

Dass günstiger nicht unbedingt schlechter sein muss, beweist der Gardena 38 E für 249 Euro. Mit einer Note von 1,9 lag er nur knapp hinter dem Testsieger. Das beste Preisleistungsverhältnis aber bietet der AL-KO Classic 3.8. Trotz des äußerst niedrigen Preises von 95 Euro erreicht er noch ein gutes Qualitätsurteil.

Wer die Stille liebt und nicht gerade einen Fußballplatz mähen muss, für den ist ein Handmäher eine echte Alternative. Denn die Geräte mit den spindelförmigen Messern sind leise und billig. Der beste im Feld ist der Gardena 380 für 109 Euro. Allerdings sind Spindelmäher keine Allrounder: Sie brauchen kurzen, trockenen Rasen.

Drei Rasenmäher mähten mit Akkubetrieb. Sie erreichten gute bis befriedigende Noten fürs Schneiden, waren aber sehr teuer. Der Wolf-Garten Akkumäher Hybrid Power 37 kostete mit 800 Euro, mehr als dreimal so viel wie der Zweitplatzierte im Test. Entscheidend ist die Ladezeit: Hier hat mit knapp einer Stunde der Bosch Rotak 37 Li die Nase vorn. Die wichtigsten Fragen bei den Akkugeräten lauten: Lässt sich der Akku ausbauen und wenn ja wie leicht? Denn all diejenigen, die keine Steckdose in ihrer Laube haben, müssen sonst das gesamte Gerät zum Laden mit nach Hause nehmen.

Bei der Sicherheit haben sich die Hersteller im Vergleich zum letzten Test vor zwei Jahren deutlich verbessert. Damals hatten mehrere Geräte die Sicherheitsprüfung nicht bestanden. Dabei werden Stahlkugeln mit Druckluft in das rotierende Messer geschossen. Diese sollen im Rasen liegende Steine simulieren. Diesmal hielten die Plastikgehäuse den Stahlkugeln stand. Auch die Belastung von Plastikteilen mit umweltschädlichen Stoffen war deutlich geringer.

Die Nachbarn des Trainingsplatzes, auf dem der Test stattfand, haben übrigens ihre eigenen Schlüsse aus der Versuchsreihe gezogen: Sie wählten einen Handmäher.

Joachim Telgenbüscher

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