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Urlaub: Höchste Eisenbahn

Was jetzt zu tun ist: Reiseversicherungen abschließen, Urlaubskasse füllen, Haus- und Tiersitter besorgen. Die Checkliste für eine unbeschwerte Sommerreise.

The end is at hand: Acht Tage noch, dann gibt es Ferien. Für die Kinder ist das ein Grund sich zu freuen, für viele Eltern ist der Ferienbeginn dagegen mit Stress verbunden. Denn vor dem Urlaub gibt es noch vieles zu erledigen. Wir sagen Ihnen, was Sie nicht vergessen sollten.

KRANKENVERSICHERUNG

Auf Auslandsreisen kommt man mit seiner Chipkarte nicht weit. Wer in Europa bleibt, sollte bei seiner Krankenkasse die Europäische Krankenversichertenkarte (Ehic) bestellen. Für Länder außerhalb Europas, mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen geschlossen hat, gibt es individuelle Anspruchsbescheinigungen. Zu diesen Staaten zählt etwa die Türkei. Sowohl die Ehic als auch die individuelle Anspruchsbescheinigung kann man kostenlos bei der Kasse bestellen. Doch beides reicht nicht, um Urlauber im Ausland wirksam zu schützen, warnt Susanne Uhrig von der Barmer Ersatzkasse. „Schließen Sie unbedingt eine Auslandsreise-Krankenversicherung ab“, mahnt sie.

ZUSATZVERSICHERUNG

„Die Auslandsreise-Krankenversicherung ist die einzig wichtige Versicherung, die ins Urlaubsgepäck gehört“, meint auch der Bund der Versicherten. Denn die Zusatzversicherung ist nicht teuer, aber bietet viel: Sie übernimmt die Arzt- oder Krankenhauskosten, die von der Kasse nicht gedeckt werden. Und sie zahlt auch für einen medizinisch notwendigen Rücktransport nach Deutschland. Dieser wird von den gesetzlichen Kassen niemals übernommen, ist aber auch in vielen privaten Krankenversicherungen nicht enthalten. Daher kann die Zusatzversicherung sowohl für Kassen- als auch für Privatpatienten sinnvoll sein.

Einen Überblick über die besten Versicherer finden Sie in der Tabelle unten. Alle dort genannten Anbieter versichern auch ältere Menschen. Das ist nicht selbstverständlich: „Ältere Menschen müssen damit rechnen, bei einigen Gesellschaften keinen Versicherungsschutz mehr zu bekommen – trotz des Verbotes von Altersdiskriminierung“, berichtet Daniel Friedheim vom Vergleichsportal „Check 24“.

WEITERE REISEVERSICHERUNGEN

Eine Reiserücktrittskostenversicherung übernimmt die Stornogebühren, wenn man aus wichtigem, unvorhersehbarem Grund eine gebuchte Reise nicht antreten kann. Allerdings dürfte es für eine solche Police jetzt meist zu spät sein: „Die Versicherung muss meist spätestens acht bis 14 Tage nach Buchung abgeschlossen sein“, warnt der Bund der Versicherten.

Vom Abschluss einer Reisegepäckversicherung raten die Verbraucherschützer dagegen ab. Sie halten die Police für eine Mogelpackung. Die Versicherung zahle nämlich oft nicht, weil den Geschädigten vorgeworfen wird, nicht gut genug auf das Gepäck aufgepasst zu haben.

AUTOVERSICHERUNGEN

Autofahrer sollten nach Meinung des Bundes der Versicherten einen Schutzbrief haben. Dieser bietet Hilfe bei Pannen und Unfällen bis hin zum Mietwagen, wenn das eigene Auto nicht mehr fahren kann. Der Schutzbrief kostet zwischen 30 und 50 Euro im Jahr. Klassische Anbieter sind die Automobilclubs, gegen Aufpreis kann man einen Schutzbrief aber auch in der normalen Autoversicherung mitversichern.

Wer im Ausland mit einem Mietwagen unterwegs ist, sollte eine sogenannte Mallorca-Police haben. Die stockt die oft niedrigen Mindestversicherungssummen im Ausland auf und schützt so vor Schadenersatzansprüchen des Unfallgegners. In vielen Kfz- Haftpflichtversicherungen ist sie aber bereits automatisch enthalten.

URLAUBSKASSE

Wer im Urlaub einen Mix aus verschiedenen Zahlungsmitteln bereithält, ist auf der sicheren Seite. Denn nicht überall lässt sich so gut mit Maestro-Karte (vormals EC-Karte) zahlen wie etwa in Deutschland. Neben der Maestro-Karte gehören mindestens eine Kreditkarte sowie Bargeld ins Urlaubsportemonnaie. Allerdings sollte das Bargeld einen Handbestand nicht überschreiten, rät Mike Seeger von der Berliner Bank. Generell empfiehlt es sich, Geld erst am Urlaubsort gegen die landesübliche Währung einzutauschen – das ist meist günstiger.

MIETER

Neben dem Finanziellen muss man sich aber auch um ganz handfeste Probleme kümmern: „Fenster und Türen schließen, Wasseranschlüsse abdrehen und die Stecker von Fernseher und Radio ziehen“, schreibt der Deutsche Mieterbund in seine „To-do-Liste“. Wohnungsschlüssel bei einem Nachbarn oder Bekannten deponieren und dem Vermieter oder Verwalter sagen, an wen er sich bei Notfällen – etwa bei einem Wasserrohrbruch – wenden kann.

HAUSSITTER

Leer stehende Häuser ziehen Einbrecher an. Verständlich, dass viele Hausbesitzer ihr Heim im Urlaub gut behütet wissen wollen. Da können Haushüter-Agenturen mit der Vermittlung eines Haussitters weiterhelfen. Das Besondere: Der Haushüter bewohnt das Haus während der Abwesenheit des Eigentümers. Er leert den Briefkasten, gießt die Blumen und nimmt Telefonate entgegen. Allerdings ist dieser Service mit etwa 50 Euro pro Tag nicht ganz billig. Das Haushüten gilt als haushaltsnahe Dienstleistung und kann bis zu einer Höhe von 20 000 Euro pro Jahr mit 20 Prozent von der Steuer abgesetzt werden. Im Verband Deutscher Haushüter-Agenturen (VDHA) haben sich behördlich zugelassene Agenturen zusammengeschlossen.

HAUSTIERE

Wer seinen Hund oder seine Katze nicht mit in den Urlaub nehmen möchte, kann zu Hause unter mehreren Betreuungsmöglichkeiten wählen. Das Tierheim Berlin nimmt zwar selbst keine Tiere in Pflege, beteiligt sich aber an der Aktion „Nimmst du mein Tier, nehm’ ich dein Tier“. Private Tiersitter, die ein Tier ehrenamtlich betreuen wollen, tragen sich dabei in eine Datenbank ein. Die Tiere können entweder in ihrer gewohnten Umgebung betreut oder in Obhut gegeben werden.

Darüber hinaus kann man sich im Internet auf der Homepage des Heimes (www.tierschutz-berlin.de) eine Broschüre mit Adressen von Tierpensionen und Tierheimen mit Pflegeeinrichtung herunterladen. Ein Tag mit „Vollpension“ kostet für einen Hund etwa 15 Euro, für eine Katze acht Euro und für Kleintiere zwei Euro. Kümmern Sie sich rechtzeitig um eine Unterkunft und machen Sie sich in jedem Fall ein persönliches Bild von der Einrichtung.

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